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"Ich trage deinen Namen nach Bethlehem" - das galt trotz des Kriegs in der Region. Welche Anliegen den Weg zur Krippe fanden.
Trotz schwieriger Bedingungen wegen des Gazakriegs haben Mönche der Jerusalemer Dormitio-Abtei Namen und Anliegen von Gläubigen aus aller Welt nach Bethlehem getragen. Die Schriftrolle der Weihnachtsaktion "Ich trage deinen Namen in der Heiligen Nacht nach Bethlehem" umfasste 105.413 Namen, darunter ganze Familien, Firmen und Schulklassen.
Mit der Aktion, durch die Menschen ihre Fürbitten übermitteln lassen, war ein Spendenaufruf verbunden. Mit dem gesammelten Geld unterstützen die Benediktiner eine Jugend- und Behinderten-Begegnungsstätte und weitere ähnliche Projekte. Insgesamt kamen diesmal rund 285.000 Euro zusammen, teilen die Organisatoren mit.
Rolle mit Bitten in der Geburtsgrotte niedergelegt
Der Marsch der Mönche und ihrer Begleiter über zehn Kilometer von Jerusalem nach Bethlehem dauerte gut zwei Stunden. Gegen vier Uhr morgens trafen die Wallfahrer in Bethlehem ein und legten die Schriftrolle in der Grotte nieder, in der laut Überlieferung Jesus geboren wurde.
Die Aktion der Dormitio-Abtei war vor 16 Jahren aus der viele Jahrzehnte alten Nachtwallfahrt der Mönche gemeinsam mit Theologiestudenten entstanden. Die Mönche waren immer öfter gebeten worden, zu Weihnachten die Sorgen und Fürbitten von Gläubigen, die nicht selbst ins Heilige Land reisen konnten, nach Bethlehem zu tragen.
Weihnachtsfeiern in Bethlehem ohne großen Schmuck
"Hinter jedem Namen steht eine Biografie und ein persönliches Anliegen, für das wir beten und das wir an der Krippe von Bethlehem niederlegen", sagt Abt Nikodemus Schnabel. Das seien allgemeine Bitten um Frieden im Heiligen Land und in der Welt, aber auch sehr persönliche Sorgen.
Die Weihnachtsfeierlichkeiten am Geburtsort Jesu fielen wegen des Kriegs im zweiten Jahr in Folge bescheiden und ohne größeren äußeren Schmuck aus. Nur wenige auswärtige Pilgerinnen und Pilger feierten in Bethlehem mit. Der Lateinische Patriach von Jerusalem, Pierbattista Pizzaballa, erneuerte seinen Aufruf zum Frieden. In Anlehnung an das Motto des gerade begonnenen katholischen Heiligen Jahres bat er um Hoffnung für die Region.