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In zwei Predigten in der Christmette und am ersten Weihnachtsfeiertag im Dom in Münster hat Bischof Felix Genn das Geheimnis von Weihnachten ausgelegt - und dabei auch über den digitalen Assistenten Alexa gesprochen.
In der Christmette im Dom in Münster hat Bischof Felix Genn betont, dass die Weihnachtsbotschaft mehr vermag als der digitale Assistent Alexa. Wer sich auf die Botschaft der Menschwerdung Gottes einlässt, entdeckt nach Worten des Bischofs ungeahnte Möglichkeiten.
Alexa und ähnliche Produkte ließen zunächst staunen und müssten nicht direkt „mit der kritischen Lupe betrachtet oder sogar verdammt“ werden. Vielmehr könne die Beschäftigung mit Alexa dazu führen, zu erspüren, was das Menschsein ausmache.
Kontrast zur Krippe
Alexa vermittle das Gefühl, über alles verfügen zu können. Zugleich wisse man aber, dass man durch den Gebrauch dieser Mittel für die Firmen, die hinter diesen Programmen stünden, immer gläserner werde. Man werde schließlich selbst von anderen bestimmt und verliere auf unmerkliche Weise die Freiheit, sagte der Bischof. „Wie schmerzlich kann es sein, wenn ich gläsern geworden bin und ich kaum noch den Schutz meiner eigenen Geheimnisse wahren kann.“
Im Gegensatz dazu stehe die Weihnachtsbotschaft, die von der Armut einer Krippe spreche, in der ein Kind geboren werde angesichts der Not der Eltern, keine Unterkunft zu finden. Gott, so Genn, biete sich den Menschen an: „Streckt mir wie ein Kind die Arme entgegen, wartet darauf, von mir aufgenommen zu werden!“
Das Patent der „gewaltlosen Liebe“
Am ersten Weihnachtstag sagte Genn in seiner Predigt, Christen feierten „das Patent“ ihres Glaubens: „Die gewaltlose Liebe, für die Gott selbst mit Fleisch und Blut einsteht.“ Es sei nicht einfach ein moralischer Appell, einander anzunehmen und nicht abzustempeln, sondern das Programm Gottes selbst.
„Heute feiern wir tatsächlich die Wende der Geschichte, die durch Gottes Einsatz bewirkt worden ist“, sagte der Bischof. Angesichts der aktuellen Weltsituation wäre es auch heute sehr willkommen, „wenn Frieden allgemein für die Welt und ohne jegliche atomare Einsatzmöglichkeiten verkündigt würde“, betonte der Bischof.
Wort mit Friedenspotenzial
Ungeachtet aller Zeitumstände sei es Aufgabe der Christen, Jahr für Jahr die Botschaft von der Herrlichkeit Gottes zu verkünden. Sie sei das einzige Wort, in dem so viel Friedenspotenzial enthalten sei, dass tatsächlich real die Möglichkeit bestehe, dass die Vision des Propheten Jesaja Wahrheit werde, dass Schwerter zu Pflugscharen umgeschmiedet würden.
Genn sagte, es bleibe eine Herausforderung, sich Weihnachten als die große Wende anzueignen, „für das eigene Leben, für die Gestaltung der Welt, für die Bereitschaft, zu den Boten der Freude zu zählen, die Frieden ankündigen und die Frohe Botschaft verkünden und zu allen Völkern sagen: Gott ist König – in diesem kleinen Kind, das zum Gekreuzigten heranwachsen wird“.