GESCHENKAKTION

Weihnachten fernab der Heimat: So bringen Päckchen Freude an Bord

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Schiffsbesatzungen verbringen Weihnachten oft fernab der Heimat. Mit einer Geschenkaktion will die Seemannsmission ihnen eine Freude machen.

 

Auf manchen Schiffen wird Weihnachten groß gefeiert. Christine Freytag weiß das von ihren Besuchen an Bord in der Adventszeit. „Spanferkelessen an Heiligabend gehört für manche Besatzungen fest zum Programm“, sagt sie.

Aber nicht überall. „Es hängt ab vom Kapitän“, sagt die evangelische Seelsorgerin, die als „Port Chaplain“, zu Deutsch: „Hafenkaplan“, die katholische Seemannsmission „Stella Maris“ leitet. Sie ist auch zuständig für die oldenburgischen Unterweser-Häfen Brake, Elsfleth und Nordenham, besucht dort regelmäßig Schiffe und lädt die Männer in den ökumenisch betriebenen Seemannsclub „Pier One“ ein.

Nicht auf allen Schiffen wird Weihnachten gefeiert

Im vergangenen Jahr zum Beispiel hätten viele Schiffe in Brake festgemacht, erinnert sich die evangelische Diakonin. „Auf vielen wurde Weihnachten auch gefeiert. Auf einem jedoch war nichts. Wohl, weil der Kapitän es nicht wollte.“

Die Matrosen – viele von den Philippinen – seien ihr ziemlich verloren vorgekommen, erinnert sich Christine Freytag. Sie weiß: Die meisten sind bereits monatelang auf See und weit weg von zu Hause. Vielen werde das gerade an Weihnachten noch bewusster.

Aktion der katholischen und der evangelischen Seemannsmission

 

Heiligabend fernab der Heimat feiern zu müssen – für die Besatzungen auf den Frachtschiffen ist das normal. Ausgerechnet diejenigen, die mit dafür sorgen, dass ein Großteil der Weihnachtsgeschenke pünktlich zum Fest eintrifft, sind selbst an Weihnachten oft tausende Kilometer entfernt von zu Hause.

Um ihnen wenigstens ein wenig Freude an Bord zu bringen, organisieren die katholische und die evangelische Seemannsmission in den Häfen an der Unterweser in diesem Jahr erneut die aus der Corona-Zeit stammende Aktion „Christmas in a Containerbox“.

Echte Kerzen und Alkohol sind tabu

Dabei sollen die Seeleute aus aller Welt mit einem Geschenkpäckchen von der Größe eines Schuhkartons überrascht werden. Seit dem 1. November können Spenderinnen und Spender – einzelne, aber auch Gruppen und Gemeinden – selbstgefüllte Päckchen abgeben oder schicken.

Wer mitmachen möchte, kann Süßigkeiten, Socken, eine Mütze, Handschuhe oder Hygieneartikel und gerne auch einen möglichst auf Englisch verfassten Weihnachtsgruß für die Matrosen hineingeben. Echte Kerzen und Alkohol sind an Bord verboten, frisches Obst wegen begrenzter Haltbarkeit ungeeignet.

Das Projekt ergänzt eine Aktion, bei der die Seemannsmission bereits im Advent bei Besuchen Geschenktüten auf den Schiffen ausgegeben. Die gespendeten Päckchen dagegen sollen im ökumenisch betriebenen Seemannsclub „Pier One“ im Braker Hafen unter einen Weihnachtsbaum gelegt und erst an den Tagen rund um das Fest verteilt werden.

Christmas in a Containerbox
Seit Anfang November bis zum 20. Dezember nehmen die evangelischen Kirchenbüros in Elsfleth und Brake oder der ökumenische Seemannsclub in Brake selbstgefüllte Weihnachtspäckchen an. Hinweisplakate hängen auch in katholischen Kirchen, etwa in Nordenham. Die Seemannsmission holt die Pakete auf Wunsch auch aus Gemeinden in der Region ab. Die Postadresse für gespendete Päckchen lautet: Deutsche Seemannsmission Unterweser e.V., c./o. Kirchengemeinde Brake-Golzwarden, Raiffeisenstraße 21, 26919 Brake. Die Aktion eigne sich auch für Konfirmandinnen und Konfirmanden, Firmlinge und andere Gemeindegruppen, heißt es in den Hinweisen der Seemannsmission.

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