Regierungssprecher verteidigt Integrationsbeauftragte

Weihnachtskarte ohne „Weihnachten“: Kritik an Widmann-Mauz

Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Annette Widmann-Mauz (CDU), hatte Weihnachtsgrüße abgeschickt, ohne das Wort „Weihnachten“ zu benutzen. Dafür kritisierten sie viele Seiten. Regierungssprecher Steffen Seibert nahm Widmann-Mauz jetzt in Schutz.

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Regierungssprecher Steffen Seibert hat der Integrationsbeauftragten Annette Widmann-Mauz (CDU) den Rücken gestärkt. „Die Staatsministerin Widmann-Mauz begeht Weihnachten natürlich als die hohe christliche Feier, die es ist“, so Seibert in Berlin. Ihre persönliche Weihnachtskarte mache das auch klar.

Widmann-Mauz wünscht auf ihrer Grußkarte zu Weihnachten eine besinnliche Zeit und einen guten Start ins neue Jahr – „egal woran Sie glauben“. Das Wort Weihnachten fehlt auf der Karte, einige Politiker hatten das kritisiert.

 

Kritik von Laschet

 

So sagte NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU), er halte es für „eine pure Selbstverständlichkeit“, ein gesegnetes Weihnachtsfest zu wünschen und in diesen Tagen „nicht zu season's greetings oder was auch immer zu gratulieren“. Er wisse nicht, ob die CDU-Politikerin mit dem Verzicht auf das Wort „Weihnachten“ einen Beitrag zur Integration andersgläubiger Bevölkerungsgruppen habe leisten wollen, sagte Laschet. „Ich halte es jedenfalls für falsch.“

Genauso selbstverständlich, wie er als Ministerpräsident Weihnachtswünsche ausspreche, gratuliere er den Muslimen zum Ramadan und den jüdischen Organisationen zu ihrem Neujahrsfest, betonte der Regierungschef. Zum Fastenmonat Ramadan lade er Muslime in die Staatskanzlei ein und erkenne damit deren religiöse Gebräuche ausdrücklich an. „Ich sage denen dann auch nicht, egal was ihr glaubt, sondern ich weiß, ihr feiert jetzt Ramadan.“

 

Gespaltene Meinungen

 

Der Psychologe Ahmad Mansour sagte der „Bild“-Zeitung: „Selbstbewusst ist anders. Selbstverständlich muss man Christen beglückwünschen können, vor allem als Politikerin und als Integrationsbeauftragte.“ Die Migrationsexpertin Sevim Dagdelen (Linke) nannte es „bedauerlich, dass falsch verstandene Toleranz augenscheinlich dazu führt, dass Weihnachten, das Fest der Liebe, unsichtbar wird“.

Dagegen nahm die nordrhein-westfälische Integrations-Staatsekretärin Serap Güler (CDU) ihre Kollegin Widmann-Mauz in Schutz. „Was muss das für ein fragiles Christentum sein, wo durch das Fehlen von 'Weihnachten' auf einer Postkarte der Untergang des Abendlandes heraufbeschworen wird“, twitterte Güler. „Wahnsinn gerade, was hier abgeht.“

 

Weihnachtsgrüße vom Zentralrat der Muslime

 

Unterdessen verschickte der Vorsitzende des Zentralrates der Muslime in Deutschland (ZMD), Aiman Mazyek, Grüße zum bevorstehenden Fest. „Wir wünschen Ihnen ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest und ein friedvolles, glückliches und erfolgreiches neues Jahr 2019“, schrieb er. Die Wortwahl wurde nicht aufgrund der Diskussion um die Karte von Widmann-Mauz gewählt, wie der ZMD auf Anfrage erklärte.

Mazyek wünschte zudem: „Setzen wir auf das Verbindende, auf das uns in allen Religionen und Weltanschauungen auferlegte Gebot, Frieden auf Erden zu stiften, ihn vorzuleben und in Einheit in der Vielfalt im demokratischen Sinne zu streiten.“

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