Sieben Kontakte zum Bistum – Opfer wenden sich auch an Zeitung

Weitere Missbrauchsopfer im Fall Pottbäcker melden sich

Nach einem Informationsabend in Rhede über Missbrauchstaten des früheren Kaplans Heinz Pottbäcker melden sich weitere Opfer. Sieben Betroffene kontaktierten das Bistum Münster, vier Menschen eine Zeitungsredaktion.

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Nach einem Informationsabend in Rhede über Missbrauchstaten des früheren Kaplans Heinz Pottbäcker melden sich weitere Opfer. Sieben Betroffene hätten sich nach der Veranstaltung an Ansprechpartner des Bistums Münster gewandt, sagte Bistumssprecher Stephan Kronenburg der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

Derweil berichtet der „Westfälische Anzeiger“ in Hamm, vier Opfer hätten sich der Redaktion anvertraut. Sie hätten sich auch an das Bistum wenden können, ihre Vorbehalte gegenüber der Institution Kirche seien aber bis heute groß, so die Zeitung. Von 1968 bis 1971 war Pottbäcker in Bockum-Hövel – heute Stadtteil von Hamm – eingesetzt.

 

Bistum hatte zunächst von vier Opfern Kenntnis

 

Vor der Veranstaltung in Rhede hatte das Bistum nur von vier Betroffenen Kenntnis. Kronenburg begrüßte es, dass durch den Abend Opfer ermutigt worden seien, sich zu melden.

Vier Jahre nach seiner Priesterweihe hatte das Landgericht Bochum Pottbäcker 1968 wegen „Unzucht mit einem Kind“ zu neun Monaten Gefängnis auf Bewährung verurteilt. Trotzdem wurde er 1971 vom damaligen Generalvikar und späteren Bischof Reinhard Lettmann nach Rhede versetzt.

Weil der pädophile Geistliche sich nicht an die Auflage hielt, sich von Minderjährigen fern zu halten, wurde er in der Folge mehrfach versetzt – auch als Religionslehrer an eine Schule. Erst mit 58 Jahren wurde er 1995 in den vorzeitigen Ruhestand versetzt. 2007 starb der Geistliche.

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