Bischofskonferenz und Zentralkomitee der Katholiken sehen Anknüpfung an Synodalen Weg

"Welt-Synode" von Papst Franziskus: Großes Lob aus Deutschland

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Als ein "starkes Zeichen für die Mitwirkung" aller Gläubigen hat die Deutsche Bischofskonferenz die Ankündigung eines weltweiten, dezentralen synodalen Wegs bezeichnet. Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken begrüßte die Entscheidung des Papstes ebenfalls. Offenbar habe der Synodale Weg in Deutschland auch den Vatikan inspiriert, heißt es. Papst Franziskus hatte am Morgen angekündigt, die für 2022 geplante Bischofssynode in einem dreigeteilten Weg bis in die Bistümer hinein auszuweiten.

Der vom Vatikan angekündigte weltweite Beratungsprozess zu Gemeinschaft und Teilhabe in der katholischen Kirche ist nach den Worten des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, ein "starkes Zeichen für die Mitwirkung" aller Gläubigen. Wie nie zuvor werde das Volk Gottes in die Vorbereitung und den Weg einer Weltbischofssynode einbezogen. In Deutschland werde dieser Prozess "durch den bereits eingeschlagenen Synodalen Weg ergänzt", erklärte Bätzing am Freitag in Bonn.

Wie der Vatikan mit einem Schreiben an alle Bischöfe weltweit ankündigte, soll die für Oktober 2023 in Rom geplante Bischofssynode unter dem Thema "Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Partizipation und Mission" durch einen zweijährigen Prozess an der Basis und auf kontinentaler Ebene vorbereitet werden. Papst Franziskus will den Weg der Synode am 9. und 10. Oktober in Rom eröffnen.

 

Bätzing: Zwei Wege, ein Ziel

 

Der Bischofskonferenzvorsitzende sagte, man wolle die Erfahrungen des Synodalen Weges in Deutschland in die Vorbereitung und Durchführung der römischen Bischofssynode einbringen. Bätzing betonte, es handle sich um "zwei verschiedene Wege, die ein gemeinsames Ziel haben: die Frohe Botschaft des Evangeliums heute unter den 'Zeichen der Zeit' sichtbar und lebbar zu machen". Mit den Etappen der Synode will sich der Ständige Rat der Deutschen Bischofskonferenz im Juni befassen.

Bätzing sprach mit Blick auf das Vorhaben des Vatikan von einer neuen Form von Synodalität; er begrüße das zugrundeliegende Kirchenverständnis. "Es ist eine Chance für die gesamte Weltkirche, dass die Gläubigen auf den verschiedenen Ebenen des kirchlichen Lebens überall eingeladen sind, sich anhand von gemeinsamen Vorbereitungsdokumenten und Fragebögen an diesem Weg zu beteiligen", sagte der Limburger Bischof.

 

ZdK: Synodaler Weg inspiriert Rom

 

Auch das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) begrüßt den angekündigten weltweiten Beratungsprozess zu Gemeinschaft und Teilhabe in der katholischen Kirche. Dieser Schritt zeige, dass die Reformbewegung in Deutschland in Rom mit Interesse wahrgenommen worden sei, sagte ZdK-Sprecherin Britta Baas am Freitag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Der Synodale Weg in Deutschland werde weitergehen, und man nehme dankbar zur Kenntnis, dass dieser Prozess offenkundig die Weltkirche inspiriere.

Der Papst habe bereits zu Beginn seines Pontifikats dazu aufgerufen, auf konkrete Probleme vor Ort einzugehen und dezentrale Lösungen zu finden, fügte Baas hinzu. Insofern sei es konsequent, die synodalen Prozesse, die auch in verschiedenen anderen Ländern liefen, nun auch auf weltkirchlicher Ebene zusammenzuführen. Der Synodale Weg in Deutschland werde sich zu gegebener Zeit in diesen Prozess einbringen, so Baas.

In Deutschland beraten derzeit die katholischen Bischöfe und ZdK über die Zukunft kirchlichen Lebens. Themen dieses Reformdialogs unter dem Titel "Synodaler Weg" sind die Sexualmoral, die priesterliche Lebensform, Macht und Gewaltenteilung sowie die Rolle von Frauen in der Kirche.

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