WELTKLIMAKONFERENZ

Kritik an Klima-Ergebnissen von Baku – Lob aber für Papst Franziskus

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Warum die Kirchen die Ergebnisse der Weltklimakonferenz von Baku kritisieren – und was der Papst nach Ansicht eines Experten besser verstanden hat.

Als enttäuschend bewerten kirchliche Experten die Ergebnisse der Weltklimakonferenz in Baku. „Es ist Zeit, den Ausstieg aus Kohle, Gas und Öl konsequent voranzutreiben und echten Klimaschutz zu liefern“, sagt Klima- und Energieexpertin Madeleine Wörner vom katholischen Entwicklungshilfswerk Misereor. Jetzt müssten alle Staaten effektive, nationale Klimaschutzpläne präsentieren.

Von einem Minimalkonsens spricht das evangelische Hilfswerk „Brot für die Welt“. „Gerade die ärmsten und verletzlichsten Staaten haben alle ihre Forderungen fallen lassen, nur um ein Scheitern der Konferenz zu verhindern“, bedauert Klimaexpertin Sabine Minninger.

Die Beschlüsse der Konferenz COP29 in Baku

Beschlossen wurde ein Klimafinanzierungsziel von 300 Milliarden US-Dollar jährlich bis 2035. Der tatsächliche Bedarf wird auf 1,3 Billionen Dollar im Jahr veranschlagt.

Die bei der Klimakonferenz von Dubai 2023 eingegangene Verpflichtung, sich von fossilen Brennstoffen schrittweise zu verabschieden, konnte nicht verbindlich in den internationalen Klimaschutzplänen verankert werden. Allerdings bestätigt die Abschlusserklärung von Baku die Beschlüsse von Dubai.

Mojib Latif: Papst Franziskus sagt das Richtige

Auch der Klimaforscher Mojib Latif kritisiert die Weltklimakonferenz. Das Format sei bereits 2015 in Paris gescheitert, sagt Latif. Damals hatte sich die Staatengemeinschaft verständigt, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Laut Latif war jedoch klar, dass die geplanten Maßnahmen nicht ausreichen würden, um das zu erreichen.

Es brauche neue Wege, mahnt der Professor und verweist auf die Umwelt-Enzyklika „Laudato si“ von Papst Franziskus: Darin hatte er gefordert, sich von wissenschaftlichen Erkenntnissen leiten zu lassen: „Der Papst hat das Richtige gesagt“, so Latif. Es brauche weltweite Zusammenarbeit, die derzeit durch autokratische Tendenzen erschwert werde.

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