54.000 Menschen müssen am Ersten Weihnachtstag Häuser verlassen

Weltkriegsbombe: Weihnachtsgottesdienste in Augsburg fallen aus

Erstmals seit Jahrhunderten können am Ersten Weihnachtsfeiertag im Augsburger Dom keine Gottesdienste stattfinden. Wegen der Entschärfung einer 3,8 Tonnen schweren Fliegerbombe müssen rund 54.000 Menschen ihre Häuser verlassen.

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Erstmals seit Jahrhunderten können am Ersten Weihnachtsfeiertag im Augsburger Dom keine Gottesdienste stattfinden. Wegen der Entschärfung einer Fliegerbombe in der Nähe muss die gesamte Innenstadt ab 10 Uhr gesperrt werden, wie die Behörden am Mittwoch in Augsburg ankündigten. Rund 54.000 Menschen müssen ihre Häuser verlassen. Die 3,8 Tonnen schwere britische Bombe ist die größte, die jemals in Augsburg gefunden wurde. Sie soll planmäßig entschärft werden. Dies kann bis in die Nacht hinein dauern.

Die Fliegerbombe war am Dienstagabend bei Bauarbeiten zu einer Tiefgarage gefunden worden. Die Evakuierungszone umfasst das Gebiet von 1,5 Kilometern rund um die Fundstelle. Betroffen sind 32.000 Haushalte. Die Bewohner sollen in dieser Zeit bei Verwandten und Freunden Aufnahme finden. Zudem stehen ab 8 Uhr Notunterkünfte in Turnhallen und Schulen sowie in der Augsburger Messe bereit. Oberbürgermeister Kurt Gribl (CSU) rief die Bevölkerung auf, die „für viele Mitbürger unangenehme Situation“ gemeinsam zu meistern.

 

Ein Dutzend katholische Kirchen betroffen

 

Von der Evakuierung ist nicht nur der Augsburger Dom betroffen, sondern zahlreiche weitere Gotteshäuser und kirchliche Einrichtungen. Darunter sind allein auf katholischer Seite ein Dutzend Kirchen, fünf Klöster, das Vincentinum-Krankenhaus sowie vier Caritas-Altenheime und eine Behindertenwohnstätte. Aus diesen Einrichtungen müssen fast 700 Menschen aus der Gefahrenzone gebracht werden. Wo in Augsburg am Sonntag die Weihnachtsgottesdienste gefeiert werden können, wird gegenwärtig geklärt. Das Bistum will dazu in den kommenden Tagen Näheres mitteilen.

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