Johannes Bernard über die neuen Pastoralen Räume im Bistum Münster

Wenig Frust, viel Einmütigkeit

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Die in Gang gesetzte Entwicklung pastoraler Strukturen im Bistum Münster wird gelingen. Kritik und Widerstand bei der Neubildung Pastoraler Räume sind kaum erkennbar, meint Johannes Bernard, der bei mehreren Informationsveranstaltungen das Vorhaben der Bistumsleitung verfolgen konnte.

In der Kirche hat man sich längst daran gewöhnt, alles und jeden zu kritisieren. Ein Vorschlag wird gleich mit einem Gegenvorschlag gekontert, eine Entscheidung gleich hinterfragt. Umso bemerkenswerter ist es, wie einmütig in diesen Wochen die Diskussionen über die Entwicklung pastoraler Strukturen im Bistum Münster verlaufen.

Aus bislang 200 Pfarreien sollen in den nächsten Jahren 40 bis 50 Pastorale Räume entstehen. Das bedeutet noch mehr Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden, mehr Flexibilität und Mobilität, mehr Verantwortung für die freiwillig Engagierten bei immer kleiner werdenden hauptamtlichen Seelsorgeteams.

 

Viel Freiheit, selbst zu gestalten

 

Schon die Einstimmigkeit, mit der der Vorschlag der Bistumsleitung beim Diözesanrat, dem obersten synodalen Mitwirkungsgremium im Bistum Münster, aufgenommen wurde, und die konstruktive Resonanz bei den ersten Treffen auf Ebene der Kreisdekanate zeigen, dass es gelingen kann, ohne Frust und viel Ärger eine Entwicklung pastoraler Strukturen hinzukriegen, die unter dem Vorzeichen einer kleiner werdenden Kirche steht.

Anders als in den Zeiten der Gemeinde-Fusionen vor 15 oder zehn Jahren, als viele Ehrenamtliche und Hauptamtliche die Neugründung von Pfarreien nur widerwillig und gelegentlich nur unter Protest vollzogen haben, gibt es nun keine Verordnung „von oben“, sondern viel Freiheit, selbst zu gestalten, was vor Ort läuft. Das haben alle Mitmachenden und die, die sich auf unterschiedliche Weise in einer Gemeinde oder Pfarrei einsetzen, erkannt. Sie wissen zu schätzen, dass es auf sie ankommt, wie der Pastorale Raum gebildet und ausgefüllt wird.

 

Portion Optimismus angesagt

 

Die Kirche steht vor strukturellen Veränderungen, wie sie das Bistum Münster seit Jahrzehnten nicht gesehen hat. Das Ziel darf aber nicht sein, Strukturen um ihrer selbst willen zu erhalten.

Vielmehr muss jetzt die Chance ergriffen werden, in einem fairen Miteinander sichere Zusagen für die kommenden Jahre und Jahrzehnte zu geben, welche Aufgaben Kirche stemmen kann und wie Glaube in Gemeinschaft ermöglicht wird. Diese Gemeinschaftsaufgabe trotz vieler negativer Trends mit einer Portion Optimismus anzugehen, sollte das Bemühen aller Beteiligten sein.

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