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Der Apostel Paulus wurde zwischen 5 und 10 nach Christus in Tarsos (Türkei) geboren und lebte zunächst in strenger pharisäischer Familientradition.
Der Apostel Paulus wurde zwischen 5 und 10 nach Christus in Tarsos (Türkei) geboren und lebte zunächst in strenger pharisäischer Familientradition. Er wurde als Rabbiner in der Tempelakademie Jerusalems ausgebildet. Paulus hatte von seinen Eltern das römische Bürgerrecht geerbt und hieß ursprünglich Saulus. Er war ein frommer Jude, der in der neuen Bewegung mit ihrem gekreuzigten Messias einen Affront gegen die religiösen Überzeugungen des ganzen Volkes sah. Das machte ihn zu einem fanatischen Christenverfolger, der in ganz Judäa gefürchtet war.
Namenstag:
29. Juni
Christus-Vision vor Damaskus
Als er auf dem Weg nach Damaskus war, um dort eine groß angelegte Verfolgungsaktion durchzuführen hatte er eine Christus-Vision. Daraufhin ließ er sich in Damaskus taufen und begann, Jesus als Messias zu verkünden. Auf drei großen Missionsreisen gründete er in allen wichtigen Städten Kleinasiens, Mazedoniens und Griechenlands Zentren des christlichen Glaubens.
Mit den Gemeinden, die er besuchte oder neu gründete, hielt er durch Briefe Kontakt, die heute noch im Neuen Testament überliefert sind. Innerhalb der Kirche setzte sich Paulus beim ersten Konzil in Jerusalem dafür ein, dass auch Menschen getauft werden durften, die zuvor keine Juden waren.
Patron
Der Heilige Paulus ist der Patron der Zeltmacher, Seiler, Sattler, Ritter, Teppichweber, Weber, Korbmacher und Tauben, sowie der Arbeiterinnen, Theologen, Seelsorger und der katholischen Presse. Seine Hilfe wird auch gegen Blitzschlag, Hagel, Furcht, Krampf, Ohrenleiden und Schlangenbiss erbeten. Zudem ist er Fürsprecher für Regen und eine fruchtbare Ernte.
Paulus war ein unerbittlicher Kämpfer für das Christentum und von unnachgiebiger Härte, wenn die Reinheit des Evangeliums auf dem Spiel stand. Sein Selbstbewusstsein gründete auf seiner Gewissheit, von niemand anders gesendet zu sein als von Christus selbst.
Als Gefangener in Rom
Um das Jahr 61 kam Paulus nach Rom, möglicherweise in Gefangenschaft. Er musste bald vor Kaiser Nero Rechnung über sein Wirken ablegen. Der Legende nach traten Petrus und Paulus gemeinsam dem Tyrannen entgegen. Nero verurteilte auch Paulus zum Tode. Da er römischer Bürger war, wurde Paulus nicht ans Kreuz geschlagen, sondern enthauptet.
Auf seinem Grab in Rom wurde eine Basilika errichtet, die nach ihrer völligen Zerstörung 1823 im früheren Stil vollständig wiederhergestellt wurde. Als „Sankt Paul vor den Mauern“ ist sie eine der meistbesuchten Kirchen Roms.
Paulus ist der Patron des Bistums Münster, seitdem ihm Liudger, der erste Bischof der Diözese, den Dom geweiht hat.