Anzeige
Die Evangelische Kirche von Westfalen hat ihre Gemeinden aufgerufen, wegen der Corona-Pandemie auf jegliche Präsenzgottesdienste an Weihnachten zu verzichten. Ab sofort und bis zum Ende des aktuellen Lockdowns am 10. Januar sollten die 465 Kirchengemeinden weder in Kirchen oder Gemeindehäusern noch unter freiem Himmel Gottesdienste mit Besuchern feiern oder andere Versammlungen abhalten. Innenministerium und Kirchenvertreter hatten sich zuvor auf Regeln verständigt, unter denen Präsenzgottesdienste während des Lockdowns möglich bleiben sollen.
Die Evangelische Kirche von Westfalen hat ihre Gemeinden aufgerufen, wegen der Corona-Pandemie auf jegliche Präsenzgottesdienste an Weihnachten zu verzichten. Ab sofort und bis zum Ende des aktuellen Lockdowns am 10. Januar sollten die 465 Kirchengemeinden weder in Kirchen oder Gemeindehäusern noch unter freiem Himmel Gottesdienste mit Besuchern feiern oder andere Versammlungen abhalten, heißt es in der am Dienstagabend in Bielefeld verbreiteten „dringenden“ Empfehlung der viertgrößten deutschen Landeskirche.
Zwar sei den Kirchen aufgrund der Religionsfreiheit in Deutschland das Feiern von Gottesdiensten nicht untersagt worden, erklärte das Landeskirchenamt. Die Landeskirche halte es aber „angesichts der gegenwärtigen und deutlich veränderten Lage - trotz der bisher bewährten Schutzkonzepte - für ein Gebot der Vernunft, auf Versammlungen von Menschen möglichst zu verzichten, um Menschen nicht zu gefährden“. Darin erkenne die Kirche ihren „Auftrag, der Liebe Gottes zu den Menschen zu entsprechen“. Die Entscheidungen anderer evangelischer Landeskirchen und katholischer Bistümer würden aber respektiert.
Kirchen bleiben als Orte der Stille und des Gebets geöffnet
Die hohen Infektionszahlen zeigten, dass die Pandemie derzeit „außer Kontrolle“ sei, hieß es. Deshalb sei die Entscheidung zum Verzicht auf Präsenzgottesdienste an Weihnachten, wenn normalerweise so viele Menschen in die Kirche gehen wie an keinem anderen Sonn- oder Feiertag, schweren Herzens getroffen worden. Die westfälische Kirche verwies für Weihnachten auf Gottesdienste im Internet sowie im Fernsehen und im Radio. Vielerorts würden zudem Kirchen als Orte der Stille und des Gebets geöffnet.
Ministerium und Kirchen beschließen Regeln für Präsenzgottesdienste
Das Bundesinnenministerium und die Kirchen hatten sich zuvor über Regeln für die Gottesdienste an Heiligabend und zu Weihnachten unter den Bedingungen der Corona-Pandemie verständigt. Demnach können Gottesdienste weiter stattfinden. „Wir waren uns einig, dass den Menschen am Ende dieses belastenden Jahres Trost und spirituelle Begleitung nicht vorenthalten werden dürfen“, sagte der Bevollmächtigte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Berlin, Martin Dutzmann, am Dienstag nach einem Gespräch mit Vertretern des Ministeriums dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Berlin.
Bund und Länder hatten bei ihren Beratungen am Sonntag bereits konkrete Voraussetzungen für Weihnachtsgottesdienste festgelegt. Sie gaben vor, dass der Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten werden muss, Masken auch am Platz getragen werden müssen, kein Gemeindegesang stattfinden darf und bei erwartet hoher Teilnehmerzahl eine Anmeldepflicht eingeführt wird.