Workshop von BDKJ und Generalvikariat

Wie Apps die Jugendarbeit bereichern können

Beim Workshop „Was geht App“ sollen die Teilnehmenden erfahren, wie sie Smartphones und Tablets in die Gruppenarbeit mit Jugendlichen einbinden können. Referent Jacco Grasemann hat dazu einige Ideen.

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Mit Smartphones und Tablets holen wir die Jugendlichen da ab, wo sie stehen“, weiß KSJ-Bildungsreferent Jacco Grasemann. Wie sie digitale Medien in die Jugendarbeit einbinden können, erfahren Teilnehmende beim Workshop „Was geht App“, den der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Bistum Müns­ter gemeinsam mit dem Generalvikariat veranstaltet.

Grasemann übernimmt die Leitung des Workshops: „Da steckt unglaublich viel Potenzial drin, und das möchte ich weitergeben.“ Hinzu komme, dass sich immer mehr Einrichtungen Tablets anschaffen, die Grasemann als „kleine Wundermaschinen“ bezeichnet. Während er früher mit einer Kamera gefilmt und einem aufwendigen Schnittprogramm gearbeitet hat, können Jugendliche inziwschen alles mit einem Tablet, aber auch mit dem eigenen Smartphone erarbeiten.

 

Türöffner für die Arbeit mit Apps

 

Grasemann möchte bei dem Workshop den Markt der Möglichkeiten präsentieren: „Das soll ein Türöffner dafür sein, einen Überblick über Apps zu bekommen, die Leiterinnen und Leiter gut in ihre Gruppenstunden integrieren können.“

Mit verschiedenen Apps haben die Jugendlichen die Möglichkeit, Videos zu produzieren. Er selbst habe als Gruppenleiter bei den Maltesern beispielsweise mal eine Tagesschau-Sendung gedreht. Die Smartphones hätten mittlerweile eine gute Bildauflösung. Ein Stativ haben sich die Jugendlichen für das Video damals selbst gebaut. Der Referent sieht vor allem den Vorteil, dass so ein Projekt viele Leute miteinbezieht: „Später haben alle ein fertiges Video, auf das sie stolz sind. Das steigert das Selbstwertgefühl. Wer eher technikversiert ist, kann gut hinter der Kamera arbeiten. Die Menschen vor der Kamera finden eine Möglichkeit, sich auszudrücken.“

 

Lizensfreies Material

 

Auch Trailer, beispielsweise über die eigene Messdiener­arbeit, können die Jugendlichen auf diesem Weg drehen und zeigen, warum gerade ihre Gemeinschaft die beste ist. In einem ähnlichen Prozess lassen sich Foto-Storys oder Comics produzieren, zum Beispiel mit der App „Comic Life“.

Dabei gilt es auch, das Urheberrecht zu berücksichtigen: „Das wird keine rechtliche Beratung, aber ich möchte vorstellen, wo es Musik oder Bilder gibt, die man beispielsweise für seine Videos nutzen kann“ , sagt der Referent. Dazu empfiehlt er etwa „Jamendo“ für Musik, „Unsplash“ für Bilder und „Freesound“ für Geräusche.

 

Spaß und Organisation

 

Interaktiv werden können Jugendliche mit „Kahoot“. In der App ist es möglich, ein Quiz zu erstellen. Ebenso hilfreich sei „Mentimeter“, erklärt Grasemann: „Man kann Umfragen starten. Auf Word Clouds stellt die App die verschiedenen Meinungen dar. Sowas ist praktisch für einen Seminar-Abschluss, weil man direkt das Ergebnis sieht.“ Zwar bräuchten die Smartphones dafür Internet, doch wenn das gegeben ist, sei die App hilfreich.

Viele Apps können in der Jugendarbeit eine große Hilfe sein. Mit „Padlet“ beispielsweise können Leiterrunden sich organisieren. | Foto: Melanie Ploch
Viele Apps können in der Jugendarbeit eine große Hilfe sein. Mit „Padlet“ beispielsweise können Leiterrunden sich organisieren. | Foto: Melanie Ploch

Als weiteres Beispiel nennt Grasemann „Padlet“, das er Leitungsteams empfiehlt. In dem Organisations-Tool können sich Leiterinnen und Leiter absprechen und Besprochenes an eine digitale Pinnwand heften.

 

Freude an Apps

 

Trotz aller praktischen Vorteile sollen digitale Medien nicht die volle Zeit der Gruppenstunden einnehmen, meint er: „Wir wollen im Workshop auch darüber diskutieren, ein gutes Mittelmaß zu finden. Denn oft sind die Gruppenstunden ein Ruhepol, bei dem die Kinder und Jugendlichen das Smartphone weglassen.“

Im Workshop möchte Grasemann aber auf die Bedürfnisse der Teilnehmenden eingehen und das thematisieren, was sie interessiert, wie er betont. Ansonsten: „Ich möchte einfach meine Freude weitergeben.“

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