Familienkreis in Vechta gestaltet Karwoche mit Kleinkindern

Wie die Minikirche Oythe trotz Corona ihren Osterweg geht

Eine besondere Herausforderung in der Corona-Krise: Wie man die Karwoche mit kleinen Kindern zu Hause gestalten kann, zeigt eine Aktion der „Minikirche Oythe“ der Gemeinde St. Mariä Himmelfahrt in Vechta. Gestern, am Palmsonntag, hat sie begonnen.

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Was macht eine „Minikirche“ während der Corona-Krise? Wenn alle Gottesdienste abgesagt sind und die „Minis“, die Kleinkinder, mit ihren Eltern zu Hause bleiben müssen? Ein Problem für Elke Willenborg-Fraas aus Vechta. Im Stadtteil Oythe arbeitet ihre Familie mit vier anderen zusammen, um Familien mit Kleinkindern ein besonderes kirchliches Leben möglich zu machen.

Auch jetzt, in der Karwoche. „Wenn die Gottesdienste alle ausfallen, soll die Woche aber nicht so einfach an uns vorbeirauschen“, sagt die 33-Jährige. Die Mutter von zwei Kindern, eines drei Jahre, das andere sechs Monate alt, hatte eine Idee: den Osterweg. Den gehen inzwischen 50 Familien der Gemeinde Mariä Himmelfahrt mit, miteinander in einer WhatsApp-Gruppe verbunden.

 

Für jeden Tag ein eigenes Zeichen

 

Jeder der Tage in der Karwoche werde mit einem besonderen Symbol gestaltet, sagt Willenborg-Fraas. Mit einem Symbol, das Eltern mit ihren Kindern zusammen gestalten können und das an einem bestimmten Ort der Wohnung seinen Platz finden kann.

Am Palmsonntag war es ein Esel als Zeichen für den Einzug Jesu in Jerusalem. Dafür gab es eine Bastelanleitung – online unter den Familien verteilt.

 

Ein Tempel aus Lego-Steinen

 

Für den Dienstag der Karwoche ist ein Tempel das Symbol, er spielt zu Beginn der Leidensgeschichte bei der Tempelreinigung eine Rolle. Kinder und Eltern könnten einen solchen Bau vielleicht mit Lego-Steinen oder Bauklötzen zusammensetzen.

Am Gründonnerstag soll die Abendmahlsszene im Mittelpunkt stehen, vielleicht gestaltet mit Duplo-Figuren. Am Karfreitag könnten die Familien ein Kreuz basteln, am Ostersonntag ein Symbol, das für Licht stehe. Für Ostermontag stellt sich Elke Willenborg-Fraas einen Fußabdruck als Zeichen für den Emmaus-Gang vor.

 

Palmstöcke gebastelt mit Hausmitteln

 

Sie weiß, dass der Kreativität Grenzen gesetzt sind. „Material zum Basteln kann man zurzeit ja nicht so einfach einkaufen.“ Das galt auch für ein besonderes Palmsonntagsprojekt: Elke Willenborg-Fraas hatte Familien eingeladen, mit den Kindern Palmstöcke zu basteln. Eine Herausforderung, weil weder besondere Blumen noch Papier für den traditionellen Schmuck zu bekommen waren, die Familien waren auf das angewiesen, was sie zu Hause hatten.

Die Palmstöcke sollten die Familien vor die Tür legen, damit sie gesegnet werden konnten. Für diese Segnung machte sich Elke-Willenborg-Fraas mit einer Freundin auf den Weg, in einem zweiten Team ihr Mann Tobias und Kaplan Albert Lüken. 35 Familien hatten sich dafür gemeldet und so am Palmsonntag doch noch gesegnete Palmzweige bekommen. Auch wenn die traditionelle große Palmprozession in Vechta dieses Jahr ausfallen musste.

Weitere Informationen unter www.Minikirche-oythe.jimdofree.com.

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