Idee aus den USA: Pinkfarbene Anhänger an Türen laden ein

Wie Familien im Bistum Osnabrück in Kirchen begrüßt werden

Wie können wir als Kirche jungen Familien mit kleinen Kindern signalisieren: Ihr seid hier willkommen? Dazu hat sich das Bistum Osnabrück Gedanken gemacht. Regeln werden charmant kommuniziert.

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Wer schon mal mit kleinen Kindern im Gottesdienst war, weiß, wie unangenehm es für Eltern sein kann, wenn der Nachwuchs plötzlich zum Hochgebet krakeelt oder ungeplant aus der Bank Richtung Taufbecken läuft. Für mehr Entspannung im Gottesdienst soll eine persönliche Info für Eltern sorgen.

Türöffner im Bistum Osnabrück
So sehen die Türöffner im Bistum Osnabrück aus. | Foto: pd

„Wie können wir als Kirche jungen Familien mit kleinen Kindern signalisieren: Ihr seid hier willkommen?“ Dazu hat sich das Bistum Osnabrück Gedanken gemacht. Der diözesane Arbeitskreis Eltern-Kind-Gruppen möchte durch eine herzliche Willkommenskultur deutlich machen: „Ihr könnt so kommen wie ihr seid. Dazu wurden „Türöffner“ in Form eines pinkfarbenen Anhängers entwickelt. Diese können an Kirchenbänke oder Türen gehängt werden oder als Plakate im Gemeindehaus oder auf Infotafeln befestigt werden.

 

Info für entspanntere Eltern im Gottesdienst

 

Im Text auf den „Türöffnern“, die sich auch als Einlegezettel im Gotteslob finden, heißt es: „Gott hat den Kindern ihre Lebendigkeit geschenkt. Entspannen Sie sich. Setzen Sie sich mit den Kindern gern nach vorn, die Kleinen werden hier besser hören und sehen. Erklären Sie gern Ihren Kindern leise alles, was wir feiern.“ Auch sei es kein Problem, mit einem schreienden Kind die Kirche zu verlassen und zurück zu kommen, wenn es sich beruhigt hat: „Wir freuen uns auf Sie.“

 

Idee stammt aus den USA

 

Gisela Bolmer, Leiterin der Katholischen Erwachsenenbildung Lingen, hatte die Idee zu diesem Flyer von einer Reise in die USA mitgebracht: „Ich habe einen Gottesdienst besucht, in dem sehr viele junge Familien waren.“
Das habe gut funktioniert, weil allen die Regeln klar waren. Der Flyer mache ja auch schon in charmanter Weise darauf aufmerksam, dass es in einer Kirche mitunter eher leise zugehe.

Mit dieser Aktion sollen aber auch Gemeinden angesprochen werden, sich kreativ mit dem Thema auseinanderzusetzen: „So wie Gemeinde im Gottesdienst vielleicht mit einem dementiell erkranken Menschen umzugehen lernt, der sich nicht ganz konform verhält, muss Gemeinde es auch mal aushalten, wenn kleine Kinder sich nicht an Regeln halten.“

 

Bolmer: Kinder treten im Gottesdienstnicht in Massen auf

 

Bolmer plädiert im Gespräch mit Kirche+Leben für eine verständnisvollen Umgang aller Generationen miteinander: „Und es ist ja auch nicht so, dass kleine Kinder in unseren Gottesdiensten in Massen auftreten.“ Die Aktion im Bistum Osnabrück wurde jedenfalls gut angenommen. Die Türöffner mussten schon nachgedruckt werden.

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