Eine Tagung im Haus der Familie Münster gab Anregungen

Wie Kindergottesdienste lebendig werden

„Die Feier des Glaubens. Liturgie mit Kindern gestalten“ war das Thema eines Fortbildungstags. Rund 60 Haupt- und Ehrenamtliche aus dem Bistum Münster tauschten sich aus und nahmen viele Anregungen mit.

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„Gott schenkt sich in der Liturgie seiner Gemeinde.“ So brachte es der Pfarrer von Heilig Kreuz Münster, Stefan Jürgens, auf den Punkt. Er sprach im Haus der Familie Münster bei einem Fortbildungstag zum Thema „Die Feier des Glaubens. Liturgie mit Kindern gestalten.“ Eingeladen  hatten die Hauptabteilung Seelsorge des Bistums Münster und das Haus der Familie. Rund 60 Haupt- und Ehrenamtliche nahmen daran teil.

 

Liturgie ist ein Geschenk

 

„Alles sehr engagierte Leute“, bilanzierte Bernd Lenkeit vom Organisations­team. Auch Hendrik Drüing, Diözesanpräses vom Bund der Deutschen katholischen Jugend, freute sich über das Interesse: „Alle sind sehr bemüht und möchten viel Praktisches mitnehmen.“ Es gehe darum, „ein tieferes Verständnis dafür zu bekommen, was wir im Gottesdienst tun“, sagte Annette Höing vom Referat Katechese im Bischöflichen Generalvikariat. „Es liegt uns am Herzen, dass es mit der Kirche und dem Glauben weitergeht.“ Die Liturgie sei „ein Geschenk“, machte Barbara Lipperheide, Religionspädagogin und pädagogische Mitarbeiterin im Haus der Familie, deutlich. Die Fortbildung wolle die Themen „mit einer  guten Qualität“ vermitteln.

Das zeigte sich gleich zu Beginn, als Pfarrer Jürgens mit einem verbreiteten Missverständnis aufräumte: Gottesdienst bedeute nicht, dass die Menschen etwas tun müssten, um Gott zufrieden zu stellen, „sondern Gott dient uns. Wir sind die Empfangenden: Er gibt uns sein Wort. Die Initiative geht von ihm aus. Wir antworten darauf. Das führt uns in eine Verantwortung.“

 

Zweckfrei, aber sinnvoll

 

Jürgens kritisierte, dass es besonders in Kindergottesdiensten „manchmal erzieherische Absichten“ gebe. Das passe  nicht zum Charakter einer Feier, die „zweckfrei, aber sinnvoll“ sei. Die Liturgie solle die Feier „aller mit allen und vor allem mit Gott sein“, aber nicht zum Event werden. Auch sei es nicht angebracht, in einen Aktionismus zu verfallen und jedem eine Aufgabe zu geben. Statt krampfhaft nach Themen für Gottesdienste zu suchen, solle man sich bewusst machen, „dass jede Eucharistiefeier schon ein Thema hat, nämlich: ›Wir danken Gott für Jesus.‹“Jürgens machte Mut, eigene Gebete zu formulieren. „Sagen Sie dabei aber bitte nicht: Lieber Gott!“ Angemessen seien  Anreden wie „barmherziger, allmächtiger, heiliger Gott. Alles andere wäre eine Verharmlosung Gottes.

 

Workshops mit vielen Ideen

 

Vielseitige Workshops boten eine Fülle von Anregungen und luden zum Austausch ein: Improvisationsübungen, Sprecherziehung, Kirchenraum-Pädagogik, Aufbau und Bedeutung der Eucharistiefeier sowie Beteiligung von Kindern in der Liturgie waren die Themen.

 

Inhaltlicher Input

 

„Ich habe Neues erfahren, es war aber auch eine tolle Auffrischung dessen, was ich in meiner Ausbildung gelernt habe“, sagte Maria Czerner, Fachpädagogin für religiöse und ethische Erziehung und Bildung aus Münster-Roxel. „Ein inhaltlicher Input in klarer, einfacher Sprache“, bilanzierte Pastoralreferentin Maria van Eickels aus Straelen. Und Ursula Klein-Menting, ­Rhyth­­mik-Pädagogin und Erzieherin aus Südlohn-Oeding, stellte fest: „Wenn man kreativ ist, kann man viel bewegen!“

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