In Westerkappeln probt „Leggiero“ mit Vorsicht und guter Laune

Wie sich ein Flötenchor auf Weihnachten vorbereitet

Video: Marie-Theres Himstedt

  • Derzeit bereiten sich Chöre und Musikgruppen unter schwierigen Bedingungen auf ihre Weihnachtskonzerte vor.
  • Darunter auch die Flötenensembles „Leggiero“ und „Da Capo“ aus Westerkappeln unter der Leitung von Veronika Hoffstädt.
  • Das Motto der Blockflötenspielerinnen: „Gelassenheit und gute Laune bei regelmäßiger Testung!“

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Kürzlich stand noch das Laternenfest an, kurz vor dem Namenstag der heiligen Cäcilia am 22. November, Patronin der Kirchenmusik, ist die Probe mit dem Flötenensemble im Reinhildis-Haus in Westerkappeln angesetzt: „Meine Stimme ist etwas beschlagen, aber es ist kein Corona“, sagt Veronika Hoffstädt mit einem Lachen. Die Kälte beim Martinsumzug habe ihr zugesetzt, aber mit der Gratwanderung im Umgang mit Chormusik und Corona ist die Musikpädagogin, die eine Musikschule vor Ort leitet, sehr vertraut.

Hoffstädt, die auch den Kirchenchor in der Pfarrei St. Margaretha in Westerkappeln leitet, ist Flötistin mit Leib und Seele und seit den 1970er Jahren mit einer kleinen Gruppe aktiv, aus der sich das Ensemble „Leggiero“ bildete. Unter dem Namen, der übersetzt etwa „fließendes Spiel“ bedeutet, flöten derzeit zehn Musikerinnen: „Hier können alle, Jugendliche und Erwachsene, mitspielen, die das Ensemblespiel beherrschen und nun ihre Fähigkeiten beim Spiel von alter und neuer Flötenliteratur, die mitunter auch anspruchsvoll ist, verfeinern möchten“, erläutert Hoffstädt. Auftritte in Gottesdiensten und Konzerten gehören zur Probenarbeit.

Vorfreude auf das Konzert

Außerdem gibt es noch den Flötenchor „Da Capo“, der ebenfalls immer in den geraden Wochen im Pfarrheim probt. Wiedereinsteiger und Neulinge starten hier mit den ersten Ensemblestücken. „Zu dieser Gruppe zählt auch eine Jugendliche, die sich davon nicht abschrecken lässt, dass alle anderen deutlich älter sind“, sagt die Chorleiterin. Wie sich die Töne der unterschiedlichen Holzflötenarten zu einem harmonischen Ganzen ordnen, zeigt wunderbar das Stück „Kanon und Gigue“ des Barock-Komponisten und einer der Hauslehrer von Johann Sebastian Bach, Johann Pachelbel (1653-1706), das die Gruppe zur Einstimmung in die Probe spielt.

Derzeit sind alle Flöten in Richtung dritter Advent gerichtet, an dem das große Vorweihnachtskonzert des Ortes in der Stadtkirche stattfinden soll. Die acht Musikerinnen sitzen auf Abstand im Pfarrheim, an allen Türen hängen freundliche Hinweise, bitte auf Abstände und das Lüften zu achten. „Wir haben viel online geprobt, das wurde von Veronika sehr gut organisiert“, loben die Spielerinnen.

Mit ,O Du Fröhliche‘ ist sofort Weihnachten

„Flöten können nicht nur piepsig“, meint Gaby Herden. Sie spielt seit 2014 mit ihrer klassischen Blockflöte bei „Leggiero“ und stellt mit ihrer C-Flöte die erste Geige im Ensemble, zusätzlich spielt sie in der Gruppe „Cantabilé“ Querflöte: „Unsere Endstücke haben wir teilweise mit Folie verpackt, um möglichst wenig Aerosole in die Luft zu blasen“, beschreibt sie einen Umstand.

Trotz aller Widrigkeiten, die Flötistinnen sind gelassen und freuen sich auf die Adventszeit: „Sobald ich die Flöte auspacke, und ,O Du Fröhliche‘ spiele, ist bei mir Weihnachten“, sagt Svenja Nürnberger. „Wenn alle gut aufeinander aufpassen, wir geimpft und getestet sind, werden wir auch gut durch diese schwierige Zeit kommen“, ist die Westerkappelnerin zuversichtlich.

Bis dahin wird noch fleißig geprobt, unter anderem Stücke des britischen Komponisten John Rutter, die Veronika Hoffstädt umgeschrieben hat, aber auch klassische amerikanische Weihnachtslieder.

Wo kann ich die Musik hören?
Nach bisherigem Stand ist das ökumenische Weihnachtskonzert mit dem evangelischen Posaunenchor, dem katholischen Kirchenchor, dem Querflötenchor, dem jungen Chor und den Flötistinnen aus Westerkappeln am 12.12.2021, 19 Uhr, in der Stadtkirche Westerkappeln angesetzt, der Eintritt ist frei.

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