Frei erfunden: Wechsel der Region Niederrhein ins Erzbistum Köln

Wie Weihbischof Lohmann den April-Scherz von Kirche+Leben findet

Große Aufregung im Bistum Münster – und auf den Online-Seiten von „Kirche-und-Leben.de“: Die Region Niederrhein will vom Bistum Münster ins Erzbistum Köln wechseln! Das Echo war gewaltig, die Nachricht erfunden. Aber nicht alles!

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Große Aufregung im Bistum Münster – und auf den Online-Seiten von „Kirche-und-Leben.de“: Die Region Niederrhein will vom Bistum Münster ins Erzbistum Köln wechseln! So haben wir es heute Morgen gemeldet. Das Echo auf diese Nachricht war gewaltig. Zahlreiche Mails flatterten in den Posteingang der Redaktion, viele User riefen an, und die Smartphones mancher Kollegen wollten gar nicht aufhören zu piepen, weil ständig Kurznachrichten eintrudelten.

Die Grundstimmung war fast überall einhellig: Hammer Geschichte, die „Kirche-und-Leben.de“ da recherchiert hat! Eine Hammer-Geschichte zum 1. April natürlich. Lange recherchiert, aber frei erfunden. Die allermeisten hatten ziemlich schnell raus, dass sie hier verschaukelt werden sollten. Einige aber auch nicht. Ein User beschwerte sich, dass offenkundig mal wieder alles von oben entschieden würde, ohne die Basis zu fragen.

 

Der April-Scherz und der Bischof vom Niederrhein

 

Gefragt haben wir durchaus – Weihbischof Rolf Lohmann aus Xanten. Den niederrheinischen Regionalbischof hatten wir vorher eingeweiht und natürlich um seine Zustimmung gebeten, um ihn in diesen Schindluder einbauen zu dürfen. Seine Antwort kam sofort: „Für Scherze bin ich immer zu haben!“ Okay, Humor hat er – und das wäre natürlich schon eine gute Voraussetzung für ein Amt im karnevalistischen Erzbistum Köln, aber lassen wir das …

Von dort haben sich jedenfalls auch die Kollegen der dortigen Kirchenzeitung auf unsere Nachricht gemeldet. Sie heißen schon mal alle herzlich willkommen: „Nach Abschluss der Fusion laden wir die neuen Kolleginnen und Kollegen aus den kirchlichen Medien auf ein Fässchen Kölsch vor dem Xantener Dom ein!“ Auch die Katholische Nachrichten-Agentur mit Sitz in Bonn, also im Erzbistum Köln, hat über unseren April-Scherz berichtet – selbstverständlich als Scherz.

 

Nicht alles war geflunkert beim April-Scherz

 

Während bei unseren vermeintlichen Recherchen zu der Meldung eisiges Schweigen am Domplatz zu vernehmen war, zeigten sich die Kollegen von der Bischöflichen Pressestelle in Münster jetzt dann doch zuversichtlich, „dass die Kreisdekanatsversammlungen in den Kreisdekanaten Kleve und Wesel es dem britischen Unterhaus nachmachen und bei schlecht ausgehandelten #Niexit-Deals mit No, no, no, no, no stimmen werden“.

Übrigens war in unserer Meldung mitnichten alles geflunkert. In der Tat nämlich sind es 2021 – also in dem Jahr, in dem es angeblich zum Bistumswechsel kommen soll – genau 200 Jahre her, dass die Gebiete um Kleve und Wesel vom Erzbistum Köln dem Bistum Münster zugeschlagen wurden. Ab 1821 begann diese Neugliederung der Bistümer in Deutschland nach dem Wiener Kongress.

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