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Für eine Reform des kirchlichen Arbeitsrechts spricht sich das Bistum Münster aus. Generalvikar Klaus Winterkamp kündigte im Diözesanrat ein Ende der Sanktionen wegen sexueller Orientierung oder Familienstand auch für pastorale Mitarbeitende an. Bischof Felix Genn betonte, "OutInChurch" habe gezeigt, wie viel Leid Menschen zugefügt worden sei.
Für eine Reform des kirchlichen Arbeitsrechts spricht sich das Bistum Münster aus. Das berichtet die Bischöfliche Pressestelle nach einer Sitzung des Diözesanrats am Freitag. Die Kirche habe auch durch ihre Grundordnung Mitarbeitenden Leid zugefügt, beklagte Generalvikar Klaus Winterkamp demnach.
„Es darf im kirchlichen Arbeitsrecht keine Sanktionen mehr geben, die wegen der sexuellen Orientierung oder dem Familienstand von Mitarbeitenden ergriffen werden." Das müsse für alle Berufsgruppen gelten, "auch für die Mitarbeitenden in der Seelsorge“, sagte der Winterkamp.
Genn: Ich beginne bei mir selbst
Als "sehr dramatisch" sieht Bischof Felix Genn die aktuelle Situation der Kirche. Die Veröffentlichung des Gutachtens zu sexuellem Missbrauch im Erzbistum München-Freising und die Initiative "OutInChurch" habe noch einmal gezeigt, wie viel Leid Menschen im Raum der Kirche in den vergangenen Jahrzehnten auf ganz unterschiedliche Weise zugefügt worden sei. „Jeder, der im Raum der Kirche hierfür Verantwortung hatte und hat, muss sich dieser Verantwortung stellen. Und da beginne ich nicht bei anderen, sondern bei mir selbst“, so Genn.
Das Bistum Münster sei bei der Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs bewusst einen anderen Weg gegangen als andere Bistümer: „Die Historikerkommission der Universität Münster, die den sexuellen Missbrauch im Bistum Münster untersucht, arbeitet in völliger Unabhängigkeit von uns", betonte Genn. Sie habe freien Zugang zu allen Akten, die sie einsehen will. Wohl im Juni werde die Kommissison ihren Bericht vorlegen. "Erst dann werde auch ich die Ergebnisse der Untersuchung erfahren“, sagte der Bischof.
Brigitte Lehmann: Synodaler Weg erkennt "Zeichen der Zeit"
Die KAB-Diözesanvorsitzende Brigitte Lehmann berichtete von der Synodalversammlung. Sie betonte, der Synodale Weg sei auf einem guten Weg, „die Zeichen der Zeit zu erkennen“. Die Zukunft der Kirche liege in der Synodalität. „Kleriker und Laien können nur gemeinsam das Vertrauen der Gläubigen wieder gewinnen“, sagte sie.
So seien Laien künftig etwa auch in die Beratungen zur Bestellung eine Bischofs einzubeziehen. „Es ist wichtig, dass wir im Diözesanrat diese Beschlüsse an die Basis tragen und allen Gläubigen Mut machen, sie umzusetzen und zu leben“, unterstrich Lehmann.