Kölner Kardinal für Vielfalt in der Gesellschaft

Woelki: Kirche muss sich von Rechtspopulismus abgrenzen

Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki will entschiedenen Widerstand der Kirche gegenüber rechtspopulistischen Bewegungen. Christen unterschieden nicht nach Herkunft, Kultur oder Religion, schreibt er in einem Buch über „AfD, Pegida und Co.“.

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Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki spricht sich für eine klare Abgrenzung der Kirche gegenüber rechtspopulistischen Bewegungen aus. „Die Kirche lehnt die Frontstellung gegenüber vermeintlich 'Fremden' im Rechtspopulismus ab“, heißt es in einem vorab veröffentlichten Zitat aus einem Sammelband der „Edition Herder Korrespondenz“. Der Kölner Erzbischof betont: „Stattdessen tritt sie für die ethnische, kulturelle und religiöse Vielfalt ein. Christen unterscheiden nicht nach Herkunft, Kultur oder Religion, sondern erkennen in jedem Menschen das Abbild Gottes.“

In seinem Beitrag erklärt Woelki laut Herder-Verlag, ein entschiedener Widerstand der Kirchen gegen diese Bewegungen sei notwendig. Wer das Christentum im Munde führe, könne es noch lange nicht für sich beanspruchen. Der Kardinal verteidige sein klares Bekenntnis zur aktuellen Flüchtlingspolitik und warne davor, das Christliche als nationales Identitätsstiftungsmerkmal zu missbrauchen, so der Herder-Verlag.

 

„Angriff auf die Religion?“

 

Das Buch unter dem Titel „AfD, Pegida und Co. – Angriff auf die Religion?“ wird am 12. Januar in Dresden vorgestellt und ist nach Angaben des Verlags ab 17. Januar im Handel erhältlich. Darin kommen Politiker, Theologen, Politikwissenschaftler sowie andere Experten und Kirchenvertreter zu Wort. Zu den Autoren gehören der Dresdner Politikwissenschaftler Werner J. Patzelt, der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Thomas Sternberg, und sein Amtsvorgänger Hans Joachim Meyer sowie der Wiener Pastoraltheologe Paul Michael Zulehner.

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