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Aus Anlass einer bundesweiten Aktionswoche zur Schuldnerberatung fordern Wohlfahrtsverbände mehr bezahlbaren Wohnraum und die Stärkung des sozialen Wohnungsbaus. Gerade für Bezieher von Hartz-IV-Leistungen werde es zunehmend schwieriger, wenn sie von den Regelsätzen noch Wohnkosten aufwenden müssten, sagte Ute Cappenberg, Fachreferentin beim Diözesan-Caritasverband Münster.
Weitere Infos zur Aktionswoche im Internet.
Es brauche realistischere Grenzen für die Übernahme von Miet- und Heizkosten durch die Jobcenter. Dass Jobcenter oder Sozialämter Mietschulden übernehmen könnten, sei „vielen nicht bekannt“, so Cappenberg. Hier könnten Schuldnerberatungsstellen Hilfe leisten.
„Keine Stigmatisierung durch Schufa-Auskunft“
Viele überschuldete Menschen bekämen kaum Zugang zum Wohnungsmarkt, da viele Vermieter eine Schufa-Auskunft verlangten. Es sei nötig, dass eine solche Auskunft zur Zahlungsfähigkeit nur Angaben zu Miet- und ähnlichen Schulden enthalte, so die Expertin: „Es darf keine Stigmatisierung aufgrund der Schufa-Auskunft geben.“
Die Aktionswoche Schuldnerberatung vom 3. bis 7. Juni steht unter dem Motto „Alptraum Miete“. Mehr als drei Millionen Haushalte in Deutschland sind nach Angaben der evangelischen Diakonie überschuldet.