„Ökumenische Schöpfungszeit“ über einen ganzen Monat im Kreis Kleve

„Würzen oder Versalzen“: Christen sorgen sich um Schöpfung

Ein ganzer Monat „Ökumenische Schöpfungszeit“: Zu Gottesdiensten, Radtouren, Führungen und vielem mehr laden die Kirchen im Kreis Kleve ab dem 6. September ein. Auch eine Gruppe von „Fridays for Future“ ist dabei.

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Mit einem Gottesdienst eröffnen die beiden christlichen Kirchen im Kreis Kleve am 6. September die „Ökumenische Schöpfungszeit“. „Salz der Erde – Würzen oder Versalzen“ lautet das Thema des ökumenischen Gottesdienstes, der um 19 Uhr traditionell an der Gocher Nierswelle beginnt.

Veranstalter sind das Kreisdekanat Kleve, das Kreiskomitee der Katholiken, der evangelische Kirchenkreis Kleve und die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) im Kreis Kleve. An dem Gottesdienst nehmen auch Mitglieder der Klever Ortsgruppe „Fridays for Future“ und die „Konga-Queens“ vom Konrad-Adenauer-Gymnasium in Kleve teil.

 

Zusammenarbeit mit „Fridays for Future“

 

„Es gibt ein großes Interesse an der Zusammenarbeit zwischen den Kirchen und der Klever Gruppe von „Fridays for Future“, sagt Markus van Berlo, Schulseelsorger am Konrad-Adenauer-Gymnasium. Mit ihrer Teilnahme wolle die Gruppe die Bedeutung des Themas und der Zusammenarbeit unterstreichen.

„Umwelt und  Schöpfung haben in den Kirchen nicht immer die größte Relevanz“, erläutert Stefan Schmelting vom Evangelischen Kirchenkreis Kleve. Mit der „Schöpfungszeit“, deren Veranstaltungen einen Monat lang die Aufmerksamkeit im Kreis auf das Thema lenken sollen, werde das Thema den Menschen bewusst gemacht.

 

Führung im Solepark und ökumenische Schöpfungsvesper

 

Zu sieben weiteren Veranstaltungen laden die Veranstalter ein. Am 9. September ist um 18 Uhr eine Führung im Solepark Sankt Jakob Auf der Hüls in Kevelaer. Am 11. September bieten die KFD-Gruppe Kleve-Goch und die Evangelische Frauenhilfe um 18 Uhr eine Schöpfungsvesper auf Burg Kervenheim, Schlossstraße 17 an. Am 20. September ist in Geldern das Klimafestival, organisiert durch die Gruppe von „Fridays for Future“. Eine Franziskanische Radtour rund um Goch startet am 29. September um 14 Uhr ab der Gocher Kirche St. Maria Magdalena.

Am 5. Oktober ist um 12 Uhr ein Erntedankgottesdienst in Pfalzdorf, Kirchstraße 105 und ein weiterer Erntedankgottesdienst ist am 6. Oktober um 11 Uhr in Sonsbeck, Achterhoeker Schulweg 18. Eine ökumenische Schöpfungsvesper in der Katherinenkapelle in Winnekendonk beendet am 10. Oktober um 19 Uhr die Schöpfungszeit 2019.

 

Anregung kam von den Orthodoxen

 

„Die Anregung, im Kirchenjahr einen Tag für die Schöpfung einzuführen, verdankt die Ökumene der orthodoxen Kirche“, sagt Kurt Pleines von der ACK Goch. 1989 sei der „Schöpfungstag“ vom damaligen Ökumenischen Patriarchen, Dimitrios I., in den  liturgischen  Kalender  der Kirche von Konstantinopel eingefügt worden. Diese Initiative wurde laut Pleines auf der Zweiten Europäischen Ökumenischen Versammlung in  Graz (1997) nochmals  in Form  einer Empfehlung  aufgenommen und in der von den Kirchen Europas 2001 unterzeichneten „Charta  Oecumenica“  bekräftigt: „Wir empfehlen, einen ökumenischen Tag des Gebets für die Bewahrung  der  Schöpfung in den  europäischen Kirchen einzuführen“, heißt es in der Leitline.

Die Initiative sei von der ACK in Deutschland aufgegriffen und der erste Freitag im September eines jeden Jahres als Termin festgelegt worden. Im Kreis Kleve hat man 2003 mit der Feier der Schöpfungszeit begonnen. Nachdem es zunächst gemeinsame Gottesdienste bei den Evangelischen Kirchen in den Kreisen Kleve und Wesel gegeben habe, denen sich nach Aussage von Stefan Schmelting immer nur die Gemeindemitglieder im eigenen Kreis anschlossen, kam man mit der katholischen Kirche ins Gespräch.

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