Innenminister: Zumeist rechtsextremes Täter-Milieu

Zahl der islamfeindlichen Straftaten in NRW 2019 gestiegen

Die Zahl islamfeindlicher Straftaten in Nordrhein-Westfalen ist im vergangenen Jahr gestiegen. 2019 seien landesweit 174 Strafdelikte mit islamfeindlichem Hintergrund bei der Polizei registriert worden.

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Die Zahl islamfeindlicher Straftaten in Nordrhein-Westfalen ist im vergangenen Jahr gestiegen. 2019 seien landesweit 174 Strafdelikte mit islamfeindlichem Hintergrund bei der Polizei registriert worden, teilte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) mit. 2018 war die NRW-Polizei 156 solchen Taten nachgegangen, 2017 waren es 239.

Der Großteil der 2019 begangenen islamfeindlichen Delikte sei dem rechtsextremistischen Milieu zuzurechnen, so Reul. Bei 154 der 174 Straftaten zum Nachteil von Muslimen sei dies der Fall. Laut Innenministerium wurden die Ermittlungen wegen islamfeindlicher Delikte in 120 Fällen eingestellt. In 52 Fällen konnte gar kein Täter ermittelt werden. Nur in acht Fällen sei es zu einer Verurteilung gekommen. In 18 dieser Fälle war Anklage erhoben oder ein Strafbefehl erlassen worden.

 

Taten werden seit 2017 gesondert erfasst

 

Seit 2017 werden in Nordrhein-Westfalen islamfeindliche Straftaten gesondert im Meldedienst der politisch motivierten Kriminalität erfasst. Ein Strafdelikt wird dann als islamfeindlich eingeordnet, wenn nach den Umständen der Tat oder der Einstellung des Täters Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass die Tat gegen eine Person muslimischen Glaubens gerichtet ist.

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