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Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken erwartet eine Klarstellung der Deutschen Bischofskonferenz zum Respekt vor queeren Menschen. Die Forderung: Bischöfe sollen Mitverantwortung wahrnehmen, um Diskriminierung zu überwinden. Die ZdK-Spitze sieht sich an der Seite der queeren Menschen.
Eine „Klarstellung“ der Deutschen Bischofskonferenz zum Respekt vor queeren Menschen erwartet das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK). Nach der vierten Synodalversammlung und wenige Tage vor Beginn ihrer Herbstvollversammlung müssten die katholischen Bischöfe ihre Mitverantwortung dafür wahrnehmen, „jede Form von Diskriminierung“ zu überwinden, forderte das ZdK-Präsidium in Berlin.
Vergangene Woche war auf der Synodalversammlung in Frankfurt ein entscheidender Text zur Erneuerung der Sexualethik an der Sperrminorität der Bischöfe gescheitert. „Das Präsidium des ZdK steht klar an der Seite der queeren Menschen“, heißt es in der Erklärung. Nicht nur jene, die sich auf dem Synodalen Weg und in der Kirche engagierten, habe das Abstimmungsverhalten der 21 Bischöfe verletzt, die gegen den Grundtext des Forums „Leben in gelingenden Beziehungen“ gestimmt hatten. „Die Spitze der katholischen Laienbewegung ist zutiefst davon überzeugt, dass die römisch-katholische Kirche kein Ort der Diskriminierung sein darf.“
ZdK fordert Dialogbereitschaft
In Frankfurt hatten 33 Bischöfe für den Text gestimmt, 21 dagegen, drei hatten sich enthalten. Damit war der Text an der nach Satzung nötigen Zweidrittelmehrheit der Bischöfe gescheitert. „In der vorangegangenen Diskussion haben sich die meisten Gegner des Textes nicht entsprechend geäußert“, erklärte das Präsidium des ZdK. „Für gelingende Synodalität sind jedoch transparente Kommunikation und Dialogbereitschaft unabdingbare Voraussetzungen.“
Das ZdK und die Bischofskonferenz tragen gemeinsam den Synodalen Weg der katholischen Kirche in Deutschland. Die fünfte Synodalversammlung soll im März 2023 stattfinden.