SYNODALER AUSSCHUSS

ZdK-Präsidentin will Reformkurs nach Weltsynode beschleunigen

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Irme Stetter-Karp möchte nach der Weltsynode die Erneuerung der katholischen Kirche vorantreiben. Allerdings könne es für diese auch zu spät sein.

Von KNA, ber

Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, sieht sich durch die Weltsynode in Rom gestärkt: „Papst Franziskus hat auf ein nachsynodales Schreiben verzichtet. Er will, dass die Beschlüsse direkt umgesetzt werden. Das nehmen wir beim Wort: Es geht jetzt ums Tun“, sagte die 68-Jährige der „Märkischen Allgemeinen Zeitung“ am Dienstag.

Bereits Mitte Dezember werde man im Synodalen Ausschuss an der Frage weiterarbeiten, wie Beteiligungsrechte von Laien und die Rechenschaftspflichten von Bischöfen verbindlich in der katholischen Kirche in Deutschland weiterentwickelt werden können. „Wir bleiben auf dem Kurs, den systemischen Gründen des Missbrauchs das Wasser abzugraben.“ Auch den bei der Weltsynode in Rom betonten Prozesscharakter sieht sie als Zeichen der Stärkung. „Wir gehen den nächsten Schritt.“

Stetter-Karp: Kein Verständnis mehr für Frauen-Diskriminierung

Mit Blick auf die ZdK-Vollversammlung am Freitag und Sonnabend in Berlin betonte Stetter-Karp: Es gebe kein Verständnis mehr für die Diskriminierung von Frauen. „Längst haben wir in der Synodalversammlung mit Zweidrittelmehrheit der Delegierten und der deutschen Bischöfe beschlossen, dass die Diskriminierung begründungspflichtig ist – und nicht umgekehrt die Forderung nach dem Zugang von Frauen.“ 

Allerdings warnte die ZdK-Präsidentin auch davor, dass es für die katholische Kirche mit Blick auf die Gleichberechtigung von Frauen „ein ,Zuspät‘ geben könnte.“ Es sei eine  „Leerstelle der Weltsynode“ in dieser Frage nicht weitergegangen zu sein. Stetter-Karp hält es allerdings für realistisch, dass 2026 ein Gremium eingerichtet werde, in dem Laien und Bischöfe gemeinsam in die Verantwortung gehen. „Für pastorale Grundsatzfragen, aber auch für die Finanzen.“

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