Interview mit Sprecherin Britta Baas über Themen der Rom-Reise

ZdK-Präsidium im Vatikan: Wer mit ihnen spricht - und wer nicht

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Überraschend wird bekannt: Das Präsidium des Zentralkomitees (ZdK) reist zu Gesprächen nach Rom. Allerdings nicht, wie lange erwartet, auf Einladung des Vatikans, um über den Synodalen Weg zu sprechen. Wozu dann? Fragen an ZdK-Sprecherin Britta Baas.

Frau Baas, in Sachen Synodaler Weg waren Vertreter der Deutschen Bischofskonferenz wiederholt zu Gesprächen im Vatikan, das Zentralkomitee der deutschen Katholiken hat mehrfach moniert, nicht eingeladen zu sein. Jetzt reist das Präsidium zu Gesprächen nach Rom. Worum geht es dabei? 

Tatsächlich reist das ZdK-Präsidium vom kommenden Montag bis Mittwoch nach Rom, also die Präsidentin Irme Stetter-Karp, Generalsekretär Marc Frings sowie die Vizepräsidenten Thomas Söding, Claudia Nothelle und Wolfgang Klose. Birgit Mock ist krankheitsbedingt verhindert.

Sind Mitglieder der Bischofskonferenz dabei?

In dieser Situation nicht, es ist eine Reise des ZdK-Präsidiums. 

Wie kam es jetzt zu diesem Besuchstermin?

Der Besuch ist eine Initiative des ZdK. Wir wollen im Vatikan erläutern, was das ZdK ist, was wir tun, welche Aufgabe wir als Vertretung der katholischen Zivilgesellschaft haben, wo wir uns nicht nur in Fragen kirchlicher Entwicklung, sondern auch in Politik und Gesellschaft einbringen. Vergleicht man das mit anderen Ländern, ist das ZdK schon etwas Besonderes. Die Adenauer-Stiftung in Rom war an der Gestaltung des Programms nicht unerheblich beteiligt. Wir sind sehr dankbar, dass man uns im Vatikan so entschlossen und gastfreundlich entgegengekommen ist.

Mit wem gibt es Gespräche?

Mit verschiedenen Personen im Vatikan, aber auch mit dem deutschen Botschafter beim Heiligen Stuhl, mit dem Missbrauchs-Experten und Jesuiten Pater Hans Zollner und anderen. Es geht um die globalen Herausforderungen wie Krieg und Frieden, Klimaschutz, Welternährung, gesellschaftliche Spaltung, die Rolle der Kirche in der Gesellschaft, den Lebensschutz – also Themen, derer sich das ZdK immer schon annimmt und weiter annehmen wird. Selbstverständlich spielt auch kirchlich der aktuelle Stand eine Rolle: Fragen der Laien in der Welt, Veränderungen der sakramentalen Kirche weltweit, Weiterentwicklung von Synodalität, Missbrauch, Dialog mit dem Judentum.

Die Bischöfe wurden in Sachen Synodaler Weg mehrfach zu Gesprächen in den Vatikan geladen – mit den Chefs der Dikasterien für die Glaubenslehre, für die Bischöfe, auch mit dem Staatssekretariat. Wird das ZdK die Leitungen dieser Behörden auch treffen?

Das Programm ist noch in Bewegung. Wie Sie wissen, sind Anfang September eine Reihe von Kardinälen mit dem Papst in Ostasien. Das ZdK-Präsidium wird gleichwohl Gespräche in Dikasterien führen. Darunter ist ein Gespräch im Dikasterium für die Glaubenslehre, auf das das Präsidium sich sehr freut. In den Tagen in Rom möchte es vor allem deutlich machen, welche politischen und gesellschaftlichen Initiativen die Vertretung der organisierten katholischen Zivilgesellschaft in Deutschland stärkt und voranbringt. 

Der Synodale Weg ist also kein Thema?

Es ist nicht denkbar, dass in zweieinhalb Tagen in Rom das Wort „Synodaler Weg“ niemals fällt. Dafür ist dem ZdK-Präsidium das Thema viel zu wichtig. Unsere Delegation wird zum Beispiel im Dikasterium für die Evangelisierung Gespräche zum Verlauf der Weltsynode suchen. Die Zwischenergebnisse sind für uns in Deutschland sehr wichtig. Insgesamt gilt: Das ZdK hat immer Wert darauf gelegt, dass bei Gesprächen über den Synodalen Weg im Vatikan beide Träger – also Bischofskonferenz und ZdK – beteiligt werden. Das ist bislang nicht geschehen. Wir hätten diese Einladung nach wie vor gern. Deshalb gilt für den Besuch des Präsidiums in diesen Tagen: Er ist kein „Synodalitäts-Ersatzgespräch“, sondern zeigt die ganze Bandbreite der Arbeit des ZdK in Deutschland.

Wie erklären Sie sich, dass Ihre Anfragen bei den diversen Dikasterien jetzt – wie Sie sagen – „gastfreundlich“ aufgenommen wurden, die Einladung in Sachen Synodaler Weg aber immer noch nicht erfolgt ist?

Darüber kann man spekulieren, das möchte ich aber hier nicht tun.

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