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ZdK-Vizepräsident Thomas Söding fordert ein Ende des bischöflichen Monopols bei der Verteilung von Kirchensteuern auf Bundesebene. In Erfurt war er nicht der Einzige, der die Machtfrage stellte.
Auf Bundesebene gebe es ein „totales Bischofsmonopol“ auf die Verteilung von Kirchensteuer-Mitteln, kritisierte Thomas Söding bei einer Podiumsdiskussion zum Thema Synodalität auf dem Katholikentag in Erfurt. Der Münsteraner sagte, er könne keinen Grund finden, der gegen eine Änderung des Status Quo spreche.
Selbstbewusst forderte der ZdK-Vize: „Wir wollen das gemeinsame Haushaltsrecht haben. Es sind unsere Kirchensteuern.“ In den Diözesen gebe es, führte Söding aus, bereits Gremien für Beteiligung, jetzt brauche es auch Mechanismen auf Ebene der Deutschen Bischofskonferenz (DBK).
Roms massive Gegenwehr in Machtfragen
Daran anschließend hob Werner Otto die Machtfrage im Rahmen des gesamten Synodalen Weges hervor. Der Frankfurter Pfarrer stellte den Titel des jüngst erschienenen Buchs des DBK-Vorsitzenden Bischof Georg Bätzing „Rom ist kein Gegner“ infrage. Von Anfang an habe Rom den synodalen Prozess der katholischen Kirche in Deutschland kritisch betrachtet.
Die Briefe aus dem Vatikan reichten von einer „geschwisterlichen Ermahnung“ zu Beginn des Synodalen Wegs bis hin zu massiver Gegenwehr zuletzt bei Fragen der Macht, zum Beispiel beim „Nein“ zur Einrichtung eines Synodalen Rats.
Werner Otto: Bei Machtfragen nicht locker lassen
Diese „Stopp-Schilder“ aus Rom seien es, die die katholische Kirche in Deutschland nicht akzeptieren könne, so Otto. Die Frage von Macht sei ein zentrales Element, das Missbrauch in der Kirche begünstigte. „Wir können hier nicht locker lassen“, erklärte der Geistliche. „Wir brauchen ein echtes gemeinsames Beraten.“
Thomas Söding stellte abschließend klar, dass Machtfragen nicht nur in Deutschland, sondern weltweit diskutiert werden. Er erinnerte an Lateinamerika, wo Strukturen kollegialer Leitung in Gemeinden längst etabliert. Da seien sie der katholischen Kirche in Deutschland „weit voraus“.