Gemeinsame Erklärung von Katholiken und Rabbiner Andreas Nachama

ZdK zum Holocaust-Gedenktag: Antisemitismus ist Sünde

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Katholische Laien in Deutschland haben den Antisemitismus als Sünde bezeichnet. Er richte sich gegen Gott und die Menschheit und müsse bekämpft werden, erklärte das ZdK am Montag zum Holocaust-Gedenktag.

Katholische Laien in Deutschland haben den Antisemitismus als Sünde bezeichnet. Er richte sich gegen Gott und die Menschheit und müsse bekämpft werden, erklärte das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) am Montag in Bonn zum Holocaust-Gedenktag. Über die „richtige Form“ des Erinnerns an die NS-Verbrechen könne und dürfe gestritten werden, betonten ZdK-Präsident Thomas Sternberg sowie die Leitung des ZdK-Gesprächskreises „Juden und Christen“, Rabbiner Andreas Nachama und Dagmar Mensink.

Hierbei stelle jede Generation eigene Fragen, bringe sich mit ihren Perspektiven und Ideen ein. „Aber die Grundlage für die Debatten muss klar sein: Die Opfer des nationalsozialistischen Rassenwahns und der Schoah haben ein Recht darauf, dass ihr Leid erinnert und ihr Andenken bewahrt wird. Wer das bestreitet, gibt sie dem Vergessen preis und tritt ihre Würde erneut mit Füßen“, so die ZdK-Vertreter.

 

Auch die Kirche ist schuldig

 

Sie erinnerten auch an Versäumnisse und Schuld der Kirche: „Lange hat es gedauert, bis die katholische Kirche anerkannt hat, dass die jahrhundertealte christliche Judenfeindschaft dem völkischen Antisemitismus der Nationalsozialisten den Boden bereitet hat.“

Die Kirchen hätten nach 1945 ihr Verhältnis zum Judentum neu bestimmt. „Doch es reicht nicht, dies nur als Programm zu formulieren. In der christlichen Predigt, in der Liturgie, in Kinderbibeln wie in der Schule und in der theologischen Ausbildung muss vermittelt und erfahrbar werden, dass Juden und Christen im Glauben an den Einen Gott miteinander verbunden sind und für eine gerechtere Welt zusammenarbeiten“, betonte das Zentralkomitee.

 

Ökumenische Erklärung zu Judenhass

 

Es erinnerte an die gemeinsame Erklärung des Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, und des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, von Freitag. Diese habe das ZdK „mit Respekt“ zur Kenntnis genommen.

Die beiden großen Kirchen in Deutschland hatten von einer eigenen „Schuldgeschichte“ gesprochen. „Der tief auch in den Kirchen verwurzelte Judenhass der früheren Zeiten nährte den Judenhass der Moderne. Auch diesem Schulderbe müssen sich die Kirchen stellen.“ Sie riefen Politik und Gesellschaft dazu auf, Antisemitismus entschlossen entgegenzutreten. Die „jüdischen Brüder und Schwestern“ müssten überzeugt sein können, dass die Christen an ihrer Seite stünden.

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