„Ein Ja zu Europa mit vielen Völkern heißt auch ein Ja zu einem immer unfertigen und stets zu optimierenden Europa.“ Mit diesen Worten hat Weihbischof Stefan Zekorn bei der Kundgebung der Initiative „Pulse of Europe“ am Sonntag auf dem Domplatz in Münster dazu aufgerufen, sich an der Entwicklung Europas zu beteiligen.
Seit Anfang März folgen in Münster wie in vielen anderen Städten Europas jeden Sonntagnachmittag meist mehrere hundert Teilnehmer der Einladung der europaweiten „Pulse-of-Europe“-Bewegung.
Der längste Friede in der Geschichte Europas
Europas Vielfalt mit Blick auf unterschiedliche Kulturen, Traditionen und Sprachen sei bereichernd, aber auch anstrengend, sagte Zekorn. „Doch sollten wir deshalb nicht das ganze Projekt der europäischen Integration in Frage stellen“, forderte er vor Münsteraner Bürgern, die sich – ausgestattet mit Europa-Flaggen und -Ballons – für ein tolerantes und vereintes Europa einsetzen. „Europa ist kein Spaziergang, sondern ein sehr herausforderndes Projekt.“
Weihbischof Zekorn betonte die stabile Friedensordnung, die zur Achtung der Menschenwürde, Freiheit und Demokratie geführt habe: „Der Prozess der Einigung Europas hat zum längsten Frieden in der europäischen Geschichte geführt.“ Historischer Auftrag sei es, dieses Erbe zu bewahren, zu gestalten und zu verbessern.
Zudem habe ein einzelnes europäisches Land in einer globalisierten Welt mit Mega-Staaten wie China und Indien politisch und wirtschaftlich keine Chance. „Nur gemeinsam können wir wirklich etwas für Frieden und die Entwicklung in der Welt tun“, sagte er und kritisierte: „Leider geschieht das noch viel zu wenig.“