Bundesversammlung in Altenberg beendet

„Zukunftszeit“ – erfolgreiche BDKJ-Aktion gegen Rechtspopulismus

Zum Abschluss seiner Hauptversammlung hat der Bund der Deutschen Katholischen Jugend die Ergebnisse seiner Aktion „Zukunftszeit - Gemeinsam für ein buntes Land“ vorgestellt.

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Auftrag erfüllt – und weit schneller als gedacht: In seinem Aktionsjahr gegen Rechtspopulismus und zur Integration von Flüchtlingen haben die katholischen Jugendverbände ihr Ziel erfüllt, 35.000 Stunden Engagement für ein buntes und tolerantes Deutschland zu sammeln. Das hat der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) bei seiner Hauptversammlung in Altenberg mitgeteilt.

Die Aktion „Zukunftszeit - Gemeinsam für ein buntes Land“ wurde gemeinsam vom BDKJ und seinen Mitgliedsverbänden durchgeführt. Seit März hatten sich junge Menschen deutschlandweit mit Aktionen gegen Menschenfeindlichkeit und für die Integration von Flüchtlingen eingesetzt. Das Ziel sollte bis zur Bundestagswahl im September erfüllt werden.

 

Vielfältiges und weltoffenes Deutschland

 

„Die jungen Menschen haben damit gezeigt, wie sie sich ihr Land nach der Bundestagswahl wünschen: vielfältig, weltoffen und solidarisch“, erklärte die BDKJ-Bundesvorsitzende Lisi Maier. Die Aktionsformate reichten von Diskussionen am Lagerfeuer über Ferienfreizeiten, interkulturelle Stadtrallyes bis zu Gottesdiensten und einer Jugendwallfahrt.

Bei der Hauptversammlung hatte der katholische Jugendbischof Stefan Oster von den Jugendverbänden am Freitag gefordert, die Gottes- und Glaubensfrage stärker in den Mittelpunkt zu stellen. Die Verbände gäben sich teils mit einer „Lightversion des Evangeliums“ zufrieden, so der Passauer Bischof.

 

Kritik von Jugendbischof Oster

 

Oster lobte das sozialpolitische Engagement der Verbände etwa für Flüchtlinge und dankte ihnen für die demokratische Beteiligungskultur. Zugleich kritisierte er, die Verbände hätten vergessen, Jesus als den zu verkündigen, der den Einzelnen zu einer dramatischen persönlichen Entscheidung herausfordere und rette.

Vertreter des BDKJ wie der Bundespräses Pfarrer Dirk Bingener wiesen den Vorwurf entschieden zurück. Der scheidende BDKJ-Bundesvorsitzende Wolfgang Ehrenlechner forderte umgekehrt vom Bischof, den „Zaun der Reizthemen“ wie Zölibat oder die Nichtzulassung von Frauen zu kirchlichen Ämtern niederzureißen. Diese stellten für viele Menschen eine Barriere für den Glauben dar.

 

Thomas Andonie neuer Bundesvorsitzender

 

Am Samstag wurde Thomas Andonie (26), Mitglied der Kolpingjugend aus dem Bistum Regensburg, zum neuen hauptamtlichen Bundesvorsitzenden des BDKJ gewählt. Gemeinsam mit den Bundesvorsitzenden Maier und Katharina Norpoth sowie Bundespräses Bingener bildet er das Leitungsteam des Dachverbandes. Andonie folgt auf Ehrenlechner (36), der zum 1. Juli neuer geschäftsführender Direktor des Jugendhauses Düsseldorf wird, der Bundeszentrale für katholische Jugendarbeit in Deutschland.

Die Hauptversammlung ist das höchste beschlussfassende Gremium des BDKJ. Rund 100 Delegierte aus ganz Deutschland berieten bis Sonntag in Altenberg Positionen zur Zukunft von Kirche und Gesellschaft.

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