Philipp Meyer aus Dorsten schnupperte in Stift Admont Ordensluft

Zum Berufspraktikum ins Benediktinerkloster

Philipp Meyer aus Dorsten hat im Rahmen seiner nebenberuflichen Qualifikation zum Europa-Betriebswirt ein Praktikum im Benediktinerkloster Stift Admont absolviert.

 

 

 

 

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Die Mönche beten nicht nur“, sagt Philipp Meyer aus Dorsten-Deuten. Der 22-Jährige muss es wissen. Im Rahmen seiner nebenberuflichen Zusatzqualifikation der Industrie- und Handelskammer zum Europa-Assistenten machte er ein Praktikum im Benediktinerkloster Stift Admont in Österreich. Drei Wochen lebte der Auszubildende der Firma Autohaus Borgmann mit den Benediktinern und half mit, wo er gebraucht wurde.

„Die Tage im Kloster werde ich nie vergessen. Die Ordensleute sind alle gut drauf“, sagt der junge Mann, der auch nach seinem Praktikum Kontakt zum Kloster hält und sich gut vorstellen kann, seine Urlaubstage im Kloster in der Steiermark zu verbringen. Nicht nur Land und Leute haben es ihm angetan, sondern auch die Kloster­museen und die weltgrößte Klosterbibliothek des Stiftes.

 

Führungen durchs Kloster-Museum

 

Nach einigen Tagen war Philipp Meyer so gut „eingearbeitet“, dass er im Museum mitarbeitete und für die vielen Besuchergruppen Führungen gab. „Das Leben im Kloster ist spannend und abwechslungsreich“, sagt er. Die Mönche würden nach ihren Begabungen eingesetzt und arbeiteten in unterschiedlichen Bereichen wie als Lehrer am Klostergymnasium oder in der Landwirtschaft.

Dass das Benediktinerstift acht Kleinwasserkraftwerke betreibt und zu den größten Energieversorgern der umliegenden Gemeinden gehört, hat ihm ebenfalls imponiert. „Die Benediktiner stehen mitten im Leben. Ich kann nur jedem raten, einmal das Klosterleben kennen zu lernen“, sagt der angehende Automobilkaufmann.

 

Lateinische Gesänge

 

Als bereichernd und gar nicht langweilig habe er die Gottesdienste und Gebetszeiten erlebt, die er regelmäßig mitgefeiert habe. „Auch die lateinischen Gesänge haben mir gut gefallen. Das kannte ich bisher nicht.“ Die Spiritualität des Ordens, das „Ora et labora“ (bete und arbeite) und die Begegnungen mit Mönchen, Gästen und Besuchern bleiben ihm in bester Erinnerung.

Dass Philipp Meyer diese Erfahrungen sammeln konnte, verdankt er Michael Stephan Kornau aus Recklinghausen, der ihn bei der Umsetzung des Projekts begleitete. Kornau, Spezialist im Private Banking der Sparkasse Vest, ist Ständiger Diakon mit Zivilberuf und seit einigen Jahren auch ein Benediktineroblate. Darunter versteht man Christen, die nach der Regel des heiligen Benedikt und in Verbindung zu einem bestimmten Benediktinerkloster leben, ohne Mitglied eines Konvents zu werden.

 

Benediktsregel hilft im Alltag

 

„Die Benediktsregel gibt mir Orientierung und viel in meinem Glaubens- und Alltagsleben“, sagt Kornau, der ehrenamtlich in der Geschäftsführung des Hospizes zum heiligen Franziskus in Recklinghausen mitarbeitet und sich der Erzabtei St. Peter in Salzburg verbunden fühlt.

Video-Tipp
Ein Tag im Benediktinerkloster Gerleve.

Über seine Kontakte zum Benediktinerkloster Gerleve in Billerbeck und dem dortigen Ökonom Pater Thaddäus Vos gelang es ihm, den Praktikumsplatz im Stift Admont zu besorgen. „Zunächst gab es eine Absage, weil das Kloster wohl nicht wusste, was es mit dem Praktikum auf sich hatte. Dann half Pater Thaddäus“, erklärt Kornau die letztlich erfolgreiche Kontaktaufnahme.

Dass junge Menschen das Klosterleben praktisch erleben können, findet der Diakon und Bankbetriebswirt gut: „Klosterleben muss man entdecken können, ohne in einen Konvent eintreten zu müssen.“ Eine Bereicherung für das eigene Leben seien die Ordens-Ideale allemal.

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