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Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, hat Papst Franziskus im Namen der deutschen Kirche zum 80. Geburtstag gratuliert. Auch die Evangelische Kirche in Deutschland äußerte „Respekt und Dankbarkeit“.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, hat Papst Franziskus im Namen der katholischen Kirche in Deutschland zum 80. Geburtstag gratuliert. Mit ihm lerne die Kirche neu, an die Ränder der Gesellschaft zu gehen, erklärte Marx am Donnerstag. Der Papstbesuch auf Lampedusa habe Europa die ganze Dimension des Flüchtlingsdramas vor Augen geführt. Die Kirche dürfe nicht nur um sich kreisen, sondern müsse in die Welt wirken. Das mache der Papst deutlich, wenn er eine barmherzige Kirche fordere.
Glückwunsch der EKD
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Heinrich Bedford-Strohm, hat zu dessen Geburtstag den Einsatz des Papstes für „die Bedrückten und Bedrängten unserer Tage“ gewürdigt. Die EKD nehme diesen Dienst „mit großem Respekt und tiefer Dankbarkeit wahr“. Bedford-Strohm blickte auch auf das Gedenkjahr 500 Jahre nach Beginn der Reformation. Es sei „ein ganz besonderes Zeichen“ gewesen, dass Franziskus in einem Gottesdienst in Lund „auf die Bedeutung der Reformation auch im weltweiten Kontext hingewiesen“ habe.
Mit Franziskus sei man zudem auf dem Weg zu einer „synodalen Kirche“, betonte der Münchner Erzbischof. Vor einem Jahr habe der Papst dieses Wort auf der Weltbischofssynode geprägt. Mit seinen Schreiben „Evangelii gaudium“ und „Amoris laetitia“ lasse Franziskus keinen Zweifel, wie der Weg aussehen müsse: „Im Miteinander und nicht im Gegeneinander, im Dialog und nicht im Monolog, im Austausch der Charismen und nicht im engen dogmatischen Verharren, in der Zuwendung zu den Ausgegrenzten und Suchenden und nicht in der Einmauerung in Normen und Vorschriften.“
„Den Heiligen Vater auf seinem Weg unterstützen“
Der deutschen Kirche wünschte Marx, „dass wir den Heiligen Vater gerade auf diesem Weg, der sich ja bis in unsere tägliche Arbeit in den Gemeinden auswirkt, tatkräftig unterstützen“. Außerdem werde mit dem Papst die globale Verantwortung der Kirche spürbar. Mit seinen Auslandsreisen und Vermittlungsversuchen dränge sich Franziskus der Staatengemeinschaft nicht auf, sondern biete die Kirche als Gesprächspartner an.
Der Kardinal erinnerte zudem an die Begegnung des Papstes mit dem Oberhaupt der Russisch-Orthodoxen Kirche, Patriarch Kyrill I., und an das Gebet mit dem Lutherischen Weltbund am Reformationstag in Lund. Dazu komme der Einsatz für Europa sowie die Umweltenzyklika „Laudato si“, die die Verantwortung für eine Schöpfungsgerechtigkeit eindringlich anmahne. Franziskus selbst habe bei seinem Amtsantritt von der „Kirche des Aufbruchs“ gesprochen, erinnerte Marx.