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Zahlreiche Gläubige aus Billerbeck und Umgebung sind am Sonntag vor dem Hochfest des heiligen Ludgerus (Liudger) am 26. März den acht Kilometer langen Sint-Lürs-Weg gegangen, um so ihre Verbindung mit dem ersten Bischof von Münster und Missionar zu zeigen. Der Weg zwischen Kloster Gerleve und Billerbeck erinnert an die letzte Strecke, die Ludgerus der Überlieferung nach am 25. März 809 gegangen ist, als er von Coesfeld kommend nach Billerbeck kam.
In Billerbeck hatte der Wandermissionar zum letzten Mal in seinem Leben eine heilige Messe gefeiert und in der Predigt das Wort Gottes verkündet. In der Nacht darauf ist er gestorben.
Wirken des Wandermissionars Ludgerus
„Ludgerus hat in seinem Leben weite Wege zurückgelegt, um die Botschaft von Jesus Christus zu verkünden, und das förmlich bis zum letzten Lebenstag. Wenn wir ‚seinen Weg‘ in Erinnerung halten und gehen, dann sollte das auch in unserer Zeit ein Ansporn sein, immer wieder neue Wege zu suchen, heute die frohe Botschaft lebendig zu halten“, sagt der Billerbecker Propst Hans-Bernd Serries.
Merkmal des Wegs ist die Skulptur des erschöpften und segnenden Ludgerus, der an dieser Stelle ein letztes Mal Rast eingelegt und das vor ihm ausgebreitete Münsterland gesegnet haben soll. Die Wanderer werden von kleinen Ludgerus-Plaketten nach Billerbeck geleitet.
Zeitgemäße Erklärungen über den Heiligen
Dankbar ist Serries dafür, dass die in Billerbeck ansässige Wolfgang-Suwelack-Stiftung in den nächsten Monaten sieben Stelen entlang der Strecke aufstellen wird. Die Stelen werden an die Lebensstationen Liudgers erinnern und gleichzeitig seine Botschaft für die heutige Zeit lebendig werden lassen. Die Texte für diese Stelen werden auch über QR-Codes abrufbar sein.
Die neuen Monumente sollen helfen, den Weg für Gruppen, Familien mit Kindern und für Einzelwanderer neu zu erschließen, optisch einladend zu gestalten und als Erlebnispfad „geistlich begehbar“ zu machen.
Erster Besuch von Abt Andreas Werner
In diesem Jahr wird Abt Andreas Werner aus Kloster Gerleve am 26. März um 18 Uhr im Billerbecker Ludgerus-Dom die Festmesse feiern. „Der Abt von Gerleve ist inzwischen schon mehr als ein Jahr im Amt, aber auch hier ist die Corona-Pandemie der Grund dafür, dass der Abt, dessen Kloster ja auf unserem Pfarrgebiet liegt, bisher noch nicht offiziell bei uns war, um in dieser Funktion mit uns einen Gottesdienst zu feiern“, freut sich Serries über diesen Gottesdienst. Der Ludgerus-Tag im Ort beginnt bereits an diesem Samstag um 9 Uhr mit einer Festmesse in St. Johann, einer weiteren Kirche in Billerbeck.
Über die Verehrung des Heiligen sagt Propst Serries: „Der 26. März wird im ganzen Bistum Münster liturgisch als Hochfest gefeiert, aber natürlich ist es für uns in Billerbeck eine besondere Verantwortung, die Erinnerung an den ersten Bischof unseres Bistums wach zu halten und für unser Bistum und unseren heutigen Bischof zu beten.“