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Die Gremien der Pfarrei St. Franziskus in Homberg haben abgestimmt. Welche Kirchen schließen müssen und welche Kirche das neue Pfarrzentrum wird.
Die Pfarrei St. Franziskus in Duisburg-Homberg gibt ihre Kirchen Liebfrauen und St. Peter auf. Dafür bleibt die St.-Johannes-Kirche bestehen und wird das neue Pfarreizentrum. Diese Entscheidung trafen die Mitglieder des Pfarreirats und des Kirchenvorstands von St. Franziskus, teilt die Bischöfliche Pressestelle mit. Schon im Vorfeld waren in einem festgelegten Katalog Kriterien für und gegen die einzelnen Standorte gesammelt worden.
Nach einem intensiven Prozess der Diskussion und Abwägung fasst Pfarrer Niklas Belting die Entscheidung zusammen: „Mit dem Entschluss des Kirchenvorstands gibt es eine Entscheidung, die getroffen ist. Darauf haben viele in unserer Pfarrei seit Jahren hingearbeitet, und gerade die Mitglieder in den Gremien haben dafür viel Zeit und Arbeit auf sich genommen. Zugleich ist uns sehr wohl bewusst, wie schmerzhaft diese Entscheidung ist, denn wir werden Liebfrauen und St. Peter aufgeben.“ Die beiden Kirchen werden allerdings nicht sofort geschlossen, betont er.
Nachnutzung noch nicht entschieden
An die Entscheidung werde sich, wie Klaus Eimer vom Pfarreirat erklärt, ein Prozess anschließen, in dem die Verabschiedung vorbereitet und eine "sinnvolle, pastorale und nachhaltige Nachnutzung" bedacht werden solle.
„Uns war es wichtig, eigenverantwortlich und demokratisch vor Ort zu entscheiden“, erklärt Kirchenvorstandsmitglied Norbert Gatz. Dabei habe auch eine Rolle gespielt, die Entscheidung nicht auf einen im November neu zu wählenden Kirchenvorstand abzuwälzen: „Die Entscheidung, zwei Kirchen zu schließen, haben wir schon vor mehr als einem Jahr ohne Druck von außen getroffen.“
„Nicht leichtgefallen.“
Belting ergänzt, über die Entscheidung sei „abgewogen, geredet und gestritten“ worden. „Wir alle haben gerade die Schwere und Trageweite dieser Entscheidung gespürt, keiner und keinem von uns ist das in irgendeiner Weise leichtgefallen.“
Aufgrund der angespannten Haushaltslage der Pfarrei und mit Blick auf immer weiter sinkende Mitgliederzahlen – derzeit (Stand 2024) gehören rund 6850 Männer und Frauen der Pfarrei St. Franziskus an – habe man sich aber zu diesem Schritt entscheiden müssen. „Wir möchten den Menschen hier weiterhin Seelsorge anbieten können. Das ist aber nur möglich, wenn wir weniger Geld in Gebäude investieren. Wir bleiben präsent, zum Beispiel durch unsere Kitas“, sagt Belting.
Die Gemeindemitglieder sind am Sonntag, 28. September, zu einer Pfarrversammlung eingeladen, um sich über die Entscheidung und deren Konsequenzen auszutauschen.
Die St.-Johannes-Kirche liegt in direkter Nachbarschaft zum Klinikum und dem Malteserstift. Sie wurde in den Jahren 1872 und 1873 erbaut und geweiht, der Turm wurde 1903 vollendet. Nach der Zerstörung im 2. Weltkrieg wurde das Gotteshaus wieder aufgebaut und zuletzt 2021 bis 2022 renoviert.