Warum alle Bistümer sparen müssen – und wie die ersten anfangen

Wie es der katholischen Kirche in Deutschland finanziell geht

Für Gemeinden ist es schmerzhaft, wenn sie sich von ihrer Kirche oder sozialen Einrichtungen trennen müssen. Doch die katholischen Bistümer werden um solche und andere Sparmaßnahmen nicht herumkommen.

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Das teils noch beträchtliche Vermögen der katholischen Kirche in Deutschland könnte schrumpfen. In diesen Tagen wurde bekannt, dass das Erzbistum Hamburg vor einem Schuldenberg steht und massiv sparen muss. Beobachtern zufolge werden auch andere Diözesen in diese Lage geraten – einige sind schon mittendrin.

Es war die Unternehmensberatung Ernst & Young, die dem Erzbistum Hamburg nach dreimonatiger Prüfung bescheinigte, die Probleme seien schlimmer als erwartet. Läuft alles weiter wie bisher, könnte die Überschuldung der Diözese bis 2021 auf 353 Millionen Euro anwachsen. Schon jetzt weist die Bilanz einen Fehlbetrag von 79 Millionen Euro auf.

 

Professor Schüller sieht „Sorgenkinder“

 

Hauptgrund ist die Übernahme des katholischen Schulverbands mit 21 Schulen Anfang 2017, der mit ungedeckten Pensionsverpflichtungen für Lehrer die Schulden deutlich erhöhte. Hinzu kommen ein Sanierungsstau bei vielen Kirchen und Gebäude sowie Altlasten, die das Nordbistum mit sich herumschleppt – etwa die drei eigenständigen Caritasverbände in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg.

Laut Thomas Schüller, Professor für katholisches Kirchenrecht an der Universität Münster, ist Hamburg zwar aktuell die einzige überschuldete deutsche Diözese. Es gibt aber weitere „Sorgenkinder“. Auch Magdeburg, Essen, Hildesheim und Mainz sieht der ehemalige Mitarbeiter des Limburger Generalvikariats in der finanziellen Krise. Schüller war in Limburg unter Bischof Franz Kamphaus unter anderem Sparkommissar für die Pfarreien.

 

Prekäre Lage in Mainz

 

Magdeburg kämpft mit Altschulden und wird – wie alle Ost-Bistümer – von den reicheren West-Bistümern bezuschusst. Essen macht eine Deckungslücke bei der Altersversorgung zu schaffen. Hildesheim ist nach schmerzhaften Sparmaßnahmen auf dem Weg der Besserung, hat aber Aufstockungsbedarf beim Eigenkapital.

Professor Thomas Schüller. | Foto: Jens Joest
Professor Thomas Schüller. | Foto: Jens Joest

Als prekär beschreibt Schüller die Lage in Mainz: Die Diözese hat 2016 einen Fehlbetrag von 18,6 Millionen Euro erwirtschaftet und rechnet auch für 2017 mit einem Minus. „Ein nicht ausgeglichener Haushalt ist sogar noch schlimmer als eine Überschuldung“, sagt Schüller.

 

Wie Hamburg spart

 

So gesehen steht das Erzbistum Hamburg noch gut da – es schloss bislang seine Jahreshaushalte mit einem leichten Plus ab. Das bedeutet: Auf lange Sicht besteht die Möglichkeit, die Überschuldung abzubauen und den finanziellen Verpflichtungen, etwa für die Pensionen, nachzukommen.

Dazu sind aber drastische Sparmaßnahmen notwendig. Einige hat die Diözese bereits in die Wege geleitet. So werden die drei Caritasverbände zusammengelegt, das Schulgeld an den katholischen Schulen erhöht und im Generalvikariat werden – sozialverträglich – Stellen abgebaut.

 

„Es steht allen Bistümern bevor“

 

Doch damit können laut Ernst & Young nur 32 Millionen der 353 Millionen Euro aufgefangen werden. Die Planer schlagen daher vor, in den Pfarreien Gebäude aufzugeben, Schulen und soziale Einrichtungen zu schließen sowie weitere „Strukturanpassungen“ vorzunehmen.

„Das ist ein erster Geschmack auf das, was allen Diözesen in den nächsten zehn Jahren bevorsteht“, sagt Schüller. Noch stehen reiche Bistümer gut da, doch über kurz oder lang werden auch dort die Mitgliederzahlen und damit die Einnahmen aus Kirchensteuern sinken. Nach Schüllers Schätzung müssen sich langfristig alle Bistümer von etwa einem Drittel ihrer Gebäude verabschieden. „Die Infrastruktur der Kirche ist einfach zu groß geworden.“

Grund zur Panik sieht der Experte aber nicht: „Die Einschnitte werden zwar insbesondere für viele Gemeindemitglieder schmerzhaft sein, aber sie sind machbar.“ Die Vorgehensweise in Hamburg hält er für vorbildlich: „Es ist sehr vernünftig, externe Berater zu beauftragen und nun gemeinsam mit den Menschen gravierende Schritte einzuleiten. Wenn die Diözesen rechtzeitig handeln, sind sie auf jeden Fall noch finanziell zu retten.“

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Wie es der katholischen Kirche in Deutschland finanziell geht

Für Gemeinden ist es schmerzhaft, wenn sie sich von ihrer Kirche oder sozialen Einrichtungen trennen müssen. Doch die katholischen Bistümer werden um solche und andere Sparmaßnahmen nicht herumkommen.

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Das teils noch beträchtliche Vermögen der katholischen Kirche in Deutschland könnte schrumpfen. In diesen Tagen wurde bekannt, dass das Erzbistum Hamburg vor einem Schuldenberg steht und massiv sparen muss. Beobachtern zufolge werden auch andere Diözesen in diese Lage geraten – einige sind schon mittendrin.

Es war die Unternehmensberatung Ernst & Young, die dem Erzbistum Hamburg nach dreimonatiger Prüfung bescheinigte, die Probleme seien schlimmer als erwartet. Läuft alles weiter wie bisher, könnte die Überschuldung der Diözese bis 2021 auf 353 Millionen Euro anwachsen. Schon jetzt weist die Bilanz einen Fehlbetrag von 79 Millionen Euro auf.

 

Professor Schüller sieht „Sorgenkinder“

 

Hauptgrund ist die Übernahme des katholischen Schulverbands mit 21 Schulen Anfang 2017, der mit ungedeckten Pensionsverpflichtungen für Lehrer die Schulden deutlich erhöhte. Hinzu kommen ein Sanierungsstau bei vielen Kirchen und Gebäude sowie Altlasten, die das Nordbistum mit sich herumschleppt – etwa die drei eigenständigen Caritasverbände in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg.

Laut Thomas Schüller, Professor für katholisches Kirchenrecht an der Universität Münster, ist Hamburg zwar aktuell die einzige überschuldete deutsche Diözese. Es gibt aber weitere „Sorgenkinder“. Auch Magdeburg, Essen, Hildesheim und Mainz sieht der ehemalige Mitarbeiter des Limburger Generalvikariats in der finanziellen Krise. Schüller war in Limburg unter Bischof Franz Kamphaus unter anderem Sparkommissar für die Pfarreien.

 

Prekäre Lage in Mainz

 

Magdeburg kämpft mit Altschulden und wird – wie alle Ost-Bistümer – von den reicheren West-Bistümern bezuschusst. Essen macht eine Deckungslücke bei der Altersversorgung zu schaffen. Hildesheim ist nach schmerzhaften Sparmaßnahmen auf dem Weg der Besserung, hat aber Aufstockungsbedarf beim Eigenkapital.

Professor Thomas Schüller. | Foto: Jens Joest
Professor Thomas Schüller. | Foto: Jens Joest

Als prekär beschreibt Schüller die Lage in Mainz: Die Diözese hat 2016 einen Fehlbetrag von 18,6 Millionen Euro erwirtschaftet und rechnet auch für 2017 mit einem Minus. „Ein nicht ausgeglichener Haushalt ist sogar noch schlimmer als eine Überschuldung“, sagt Schüller.

 

Wie Hamburg spart

 

So gesehen steht das Erzbistum Hamburg noch gut da – es schloss bislang seine Jahreshaushalte mit einem leichten Plus ab. Das bedeutet: Auf lange Sicht besteht die Möglichkeit, die Überschuldung abzubauen und den finanziellen Verpflichtungen, etwa für die Pensionen, nachzukommen.

Dazu sind aber drastische Sparmaßnahmen notwendig. Einige hat die Diözese bereits in die Wege geleitet. So werden die drei Caritasverbände zusammengelegt, das Schulgeld an den katholischen Schulen erhöht und im Generalvikariat werden – sozialverträglich – Stellen abgebaut.

 

„Es steht allen Bistümern bevor“

 

Doch damit können laut Ernst & Young nur 32 Millionen der 353 Millionen Euro aufgefangen werden. Die Planer schlagen daher vor, in den Pfarreien Gebäude aufzugeben, Schulen und soziale Einrichtungen zu schließen sowie weitere „Strukturanpassungen“ vorzunehmen.

„Das ist ein erster Geschmack auf das, was allen Diözesen in den nächsten zehn Jahren bevorsteht“, sagt Schüller. Noch stehen reiche Bistümer gut da, doch über kurz oder lang werden auch dort die Mitgliederzahlen und damit die Einnahmen aus Kirchensteuern sinken. Nach Schüllers Schätzung müssen sich langfristig alle Bistümer von etwa einem Drittel ihrer Gebäude verabschieden. „Die Infrastruktur der Kirche ist einfach zu groß geworden.“

Grund zur Panik sieht der Experte aber nicht: „Die Einschnitte werden zwar insbesondere für viele Gemeindemitglieder schmerzhaft sein, aber sie sind machbar.“ Die Vorgehensweise in Hamburg hält er für vorbildlich: „Es ist sehr vernünftig, externe Berater zu beauftragen und nun gemeinsam mit den Menschen gravierende Schritte einzuleiten. Wenn die Diözesen rechtzeitig handeln, sind sie auf jeden Fall noch finanziell zu retten.“

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Wie es der katholischen Kirche in Deutschland finanziell geht

Für Gemeinden ist es schmerzhaft, wenn sie sich von ihrer Kirche oder sozialen Einrichtungen trennen müssen. Doch die katholischen Bistümer werden um solche und andere Sparmaßnahmen nicht herumkommen.

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Es war die Unternehmensberatung Ernst & Young, die dem Erzbistum Hamburg nach dreimonatiger Prüfung bescheinigte, die Probleme seien schlimmer als erwartet. Läuft alles weiter wie bisher, könnte die Überschuldung der Diözese bis 2021 auf 353 Millionen Euro anwachsen. Schon jetzt weist die Bilanz einen Fehlbetrag von 79 Millionen Euro auf.

 

Professor Schüller sieht „Sorgenkinder“

 

Hauptgrund ist die Übernahme des katholischen Schulverbands mit 21 Schulen Anfang 2017, der mit ungedeckten Pensionsverpflichtungen für Lehrer die Schulden deutlich erhöhte. Hinzu kommen ein Sanierungsstau bei vielen Kirchen und Gebäude sowie Altlasten, die das Nordbistum mit sich herumschleppt – etwa die drei eigenständigen Caritasverbände in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg.

Laut Thomas Schüller, Professor für katholisches Kirchenrecht an der Universität Münster, ist Hamburg zwar aktuell die einzige überschuldete deutsche Diözese. Es gibt aber weitere „Sorgenkinder“. Auch Magdeburg, Essen, Hildesheim und Mainz sieht der ehemalige Mitarbeiter des Limburger Generalvikariats in der finanziellen Krise. Schüller war in Limburg unter Bischof Franz Kamphaus unter anderem Sparkommissar für die Pfarreien.

 

Prekäre Lage in Mainz

 

Magdeburg kämpft mit Altschulden und wird – wie alle Ost-Bistümer – von den reicheren West-Bistümern bezuschusst. Essen macht eine Deckungslücke bei der Altersversorgung zu schaffen. Hildesheim ist nach schmerzhaften Sparmaßnahmen auf dem Weg der Besserung, hat aber Aufstockungsbedarf beim Eigenkapital.

Professor Thomas Schüller. | Foto: Jens Joest
Professor Thomas Schüller. | Foto: Jens Joest

Als prekär beschreibt Schüller die Lage in Mainz: Die Diözese hat 2016 einen Fehlbetrag von 18,6 Millionen Euro erwirtschaftet und rechnet auch für 2017 mit einem Minus. „Ein nicht ausgeglichener Haushalt ist sogar noch schlimmer als eine Überschuldung“, sagt Schüller.

 

Wie Hamburg spart

 

So gesehen steht das Erzbistum Hamburg noch gut da – es schloss bislang seine Jahreshaushalte mit einem leichten Plus ab. Das bedeutet: Auf lange Sicht besteht die Möglichkeit, die Überschuldung abzubauen und den finanziellen Verpflichtungen, etwa für die Pensionen, nachzukommen.

Dazu sind aber drastische Sparmaßnahmen notwendig. Einige hat die Diözese bereits in die Wege geleitet. So werden die drei Caritasverbände zusammengelegt, das Schulgeld an den katholischen Schulen erhöht und im Generalvikariat werden – sozialverträglich – Stellen abgebaut.

 

„Es steht allen Bistümern bevor“

 

Doch damit können laut Ernst & Young nur 32 Millionen der 353 Millionen Euro aufgefangen werden. Die Planer schlagen daher vor, in den Pfarreien Gebäude aufzugeben, Schulen und soziale Einrichtungen zu schließen sowie weitere „Strukturanpassungen“ vorzunehmen.

„Das ist ein erster Geschmack auf das, was allen Diözesen in den nächsten zehn Jahren bevorsteht“, sagt Schüller. Noch stehen reiche Bistümer gut da, doch über kurz oder lang werden auch dort die Mitgliederzahlen und damit die Einnahmen aus Kirchensteuern sinken. Nach Schüllers Schätzung müssen sich langfristig alle Bistümer von etwa einem Drittel ihrer Gebäude verabschieden. „Die Infrastruktur der Kirche ist einfach zu groß geworden.“

Grund zur Panik sieht der Experte aber nicht: „Die Einschnitte werden zwar insbesondere für viele Gemeindemitglieder schmerzhaft sein, aber sie sind machbar.“ Die Vorgehensweise in Hamburg hält er für vorbildlich: „Es ist sehr vernünftig, externe Berater zu beauftragen und nun gemeinsam mit den Menschen gravierende Schritte einzuleiten. Wenn die Diözesen rechtzeitig handeln, sind sie auf jeden Fall noch finanziell zu retten.“

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Wie es der katholischen Kirche in Deutschland finanziell geht

Für Gemeinden ist es schmerzhaft, wenn sie sich von ihrer Kirche oder sozialen Einrichtungen trennen müssen. Doch die katholischen Bistümer werden um solche und andere Sparmaßnahmen nicht herumkommen.

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Das teils noch beträchtliche Vermögen der katholischen Kirche in Deutschland könnte schrumpfen. In diesen Tagen wurde bekannt, dass das Erzbistum Hamburg vor einem Schuldenberg steht und massiv sparen muss. Beobachtern zufolge werden auch andere Diözesen in diese Lage geraten – einige sind schon mittendrin.

Es war die Unternehmensberatung Ernst & Young, die dem Erzbistum Hamburg nach dreimonatiger Prüfung bescheinigte, die Probleme seien schlimmer als erwartet. Läuft alles weiter wie bisher, könnte die Überschuldung der Diözese bis 2021 auf 353 Millionen Euro anwachsen. Schon jetzt weist die Bilanz einen Fehlbetrag von 79 Millionen Euro auf.

 

Professor Schüller sieht „Sorgenkinder“

 

Hauptgrund ist die Übernahme des katholischen Schulverbands mit 21 Schulen Anfang 2017, der mit ungedeckten Pensionsverpflichtungen für Lehrer die Schulden deutlich erhöhte. Hinzu kommen ein Sanierungsstau bei vielen Kirchen und Gebäude sowie Altlasten, die das Nordbistum mit sich herumschleppt – etwa die drei eigenständigen Caritasverbände in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg.

Laut Thomas Schüller, Professor für katholisches Kirchenrecht an der Universität Münster, ist Hamburg zwar aktuell die einzige überschuldete deutsche Diözese. Es gibt aber weitere „Sorgenkinder“. Auch Magdeburg, Essen, Hildesheim und Mainz sieht der ehemalige Mitarbeiter des Limburger Generalvikariats in der finanziellen Krise. Schüller war in Limburg unter Bischof Franz Kamphaus unter anderem Sparkommissar für die Pfarreien.

 

Prekäre Lage in Mainz

 

Magdeburg kämpft mit Altschulden und wird – wie alle Ost-Bistümer – von den reicheren West-Bistümern bezuschusst. Essen macht eine Deckungslücke bei der Altersversorgung zu schaffen. Hildesheim ist nach schmerzhaften Sparmaßnahmen auf dem Weg der Besserung, hat aber Aufstockungsbedarf beim Eigenkapital.

Professor Thomas Schüller. | Foto: Jens Joest
Professor Thomas Schüller. | Foto: Jens Joest

Als prekär beschreibt Schüller die Lage in Mainz: Die Diözese hat 2016 einen Fehlbetrag von 18,6 Millionen Euro erwirtschaftet und rechnet auch für 2017 mit einem Minus. „Ein nicht ausgeglichener Haushalt ist sogar noch schlimmer als eine Überschuldung“, sagt Schüller.

 

Wie Hamburg spart

 

So gesehen steht das Erzbistum Hamburg noch gut da – es schloss bislang seine Jahreshaushalte mit einem leichten Plus ab. Das bedeutet: Auf lange Sicht besteht die Möglichkeit, die Überschuldung abzubauen und den finanziellen Verpflichtungen, etwa für die Pensionen, nachzukommen.

Dazu sind aber drastische Sparmaßnahmen notwendig. Einige hat die Diözese bereits in die Wege geleitet. So werden die drei Caritasverbände zusammengelegt, das Schulgeld an den katholischen Schulen erhöht und im Generalvikariat werden – sozialverträglich – Stellen abgebaut.

 

„Es steht allen Bistümern bevor“

 

Doch damit können laut Ernst & Young nur 32 Millionen der 353 Millionen Euro aufgefangen werden. Die Planer schlagen daher vor, in den Pfarreien Gebäude aufzugeben, Schulen und soziale Einrichtungen zu schließen sowie weitere „Strukturanpassungen“ vorzunehmen.

„Das ist ein erster Geschmack auf das, was allen Diözesen in den nächsten zehn Jahren bevorsteht“, sagt Schüller. Noch stehen reiche Bistümer gut da, doch über kurz oder lang werden auch dort die Mitgliederzahlen und damit die Einnahmen aus Kirchensteuern sinken. Nach Schüllers Schätzung müssen sich langfristig alle Bistümer von etwa einem Drittel ihrer Gebäude verabschieden. „Die Infrastruktur der Kirche ist einfach zu groß geworden.“

Grund zur Panik sieht der Experte aber nicht: „Die Einschnitte werden zwar insbesondere für viele Gemeindemitglieder schmerzhaft sein, aber sie sind machbar.“ Die Vorgehensweise in Hamburg hält er für vorbildlich: „Es ist sehr vernünftig, externe Berater zu beauftragen und nun gemeinsam mit den Menschen gravierende Schritte einzuleiten. Wenn die Diözesen rechtzeitig handeln, sind sie auf jeden Fall noch finanziell zu retten.“

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