Information in Gottesdiensten und am 27. November in Rhede

Bistum will Missbrauch durch früheren Kaplan Pottbäcker aufarbeiten

In seiner Zeit als Kaplan in der damaligen Pfarrei „Zur Heiligen Familie“ Rhede hat Heinz Pottbäcker Kindern laut Bischöflicher Pressestelle in Münster sexuelle Gewalt angetan. Das Bistum will darüber am 27. November in Rhede informieren.

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In seiner Zeit als Kaplan in der damaligen Pfarrei „Zur Heiligen Familie“ Rhede hat Heinz Pottbäcker laut Mitteilung der Bischöflichen Pressestelle in Münster Kindern sexuelle Gewalt angetan. Das Bistum möchte dies aufarbeiten und lädt am 27. November, um 19 Uhr zu einer Informationsveranstaltung ein. Der Priester starb 2007.

Die Pressemitteilung weist auf die Studie zum sexuellen Missbrauch in der Kirche hin, die die Deutsche Bischofskonferenz vor einigen Wochen veröffentlicht hat. Sie habe deutlich gemacht, dass viel zu oft unverantwortlich mit bekanntgewordenen Fällen umgegangen worden sei. Durch die Versetzung von Tätern in andere Pfarreien sei in Kauf genommen worden, dass weitere Kinder und Jugendliche zu Opfern wurden. Dies sei vor mehr als 40 Jahren auch in Rhede geschehen. Damals sei ein Priester in der Pfarrei eingesetzt worden, der laut Bischöflicher Pressestelle nachweislich Kinder missbraucht habe. Darüber habe das Bistum Münster am Wochenende in allen Gottesdiensten in Rhede informierte.

 

Mit Betroffenem schon länger im Gespräch

 

Von 1971 bis 1973 war Heinz Pottbäcker den Angaben zufolge als Kaplan in der damaligen Pfarrei „Zur Heiligen Familie“ eingesetzt. In dieser Zeit habe er Kindern im Umfeld der kirchlichen Jugendarbeit sexuelle Gewalt angetan. Das Bistum will dies laut Pressemitteilung aufarbeiten und lädt daher in einem ersten Schritt zu einer Informationsveranstaltung am Dienstag, 27. November, um 19 Uhr ins Pfarrheim „Zur Heiligen Familie“ ein.

In dem Einladungstext des Bistums heißt es, dass Bistumsvertreter, unter ihnen der stellvertretende Generalvikar Jochen Reidegeld, schon länger mit einem unmittelbar Betroffenen aus Rhede im Gespräch seien. Gemeinsam sei man zu dem Entschluss gekommen, „eine Aufarbeitung der Taten durch Heinz Pottbäcker in Gang zu setzen“. Nur ein offener Umgang könne Heilung in Gang setzen. Das Bistum kündigt an, bei der Informationsveranstaltung darüber zu berichten, „was wir über die Vergehen von Heinz Pottbäcker und den Umgang der damaligen Verantwortlichen im Bistum damit wissen“.

 

Leitungsgremien der Pfarrei tragen den Prozess mit

 

Ausdrücklich werde in dem Text dem unmittelbar Betroffenen in Rhede für den Mut gedankt, eine Aufarbeitung anzugehen. Dankbar sei man zudem den Leitungsgremien der Pfarrei St. Gudula, die diesen Prozess mittragen würden. Zwar würden die Informationen vielleicht auf unterschiedliche Weise Betroffenheit auslösen, heißt es. Es solle aber durch den Aufarbeitungsprozess vor allem darum gehen, „den Opfern sexueller Gewalt, soweit das überhaupt möglich ist, gerecht zu werden. Das geht nur, wenn wir uns der Vergangenheit stellen“.

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