Kommission: Aufarbeitung ohne externe Begleitung kaum möglich

Experten: Kirchen müssen Missbrauchsbetroffene stärker unterstützen

  • Die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch fordert mehr Unterstützung für Betroffene.
  • Institutionen müssten ihnen etwa ermöglichen, sich vernetzen zu können; zudem sollten sie Mittel für externe Moderation, Mediation und Supervision zur Verfügung stellen.
  • Die Probleme mit Betroffenenbeiräten in beiden Kirchen belegten, dass die Institutionen eine Aufarbeitung ohne externe Begleitung kaum bewältigen könnten.

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Die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch fordert mehr Unterstützung für Betroffene. Institutionen müssten ihnen etwa ermöglichen, sich vernetzen zu können, erklärt die Kommission. Betroffene könnten dann ihre eigenen Forderungen besser abstimmen. Zudem könne der Austausch in einer Gruppe eine wichtige Form der Selbsthilfe sein.

Weiter spricht sich die Kommission dafür aus, dass die Institutionen Mittel für externe Moderation, Mediation und Supervision zur Verfügung stellen. Dazu seien auch unabhängige Beratungsinstanzen notwendig. Das gelte auch für Institutionen, die sich der Verantwortung der Aufarbeitung stellten.

 

Probleme mit Betroffenenbeiräten in großen Kirchen

 

Die Probleme mit Betroffenenbeiräten in beiden Kirchen belegten, dass die Institutionen eine Aufarbeitung ohne externe Begleitung kaum bewältigen könnten. Die Kommission verwies auf den Betroffenenbeirat im Erzbistum Köln und auf den Beirat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

Im Erzbistum Köln hatten Mitglieder den Beirat verlassen. Die EKD hatte die Mitarbeit des Betroffenenbeirats ausgesetzt. Vor allem Betroffene im Beirat der EKD hatten sich für mehr Unterstützung bei ihrer Arbeit und dazu notwendige finanzielle Mittel ausgesprochen.

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