Leiter des Katholischen Büros NRW: Gute Möglichkeit, Trauer zu verarbeiten

Gedenkfeiern für Corona-Tote – Hamers unterstützt Steinmeier-Idee

  • Antonius Hamers vom Katholischen Büro NRW begrüßt Gedenkfeiern für Corona-Tote.
  • Sie könnten gerade jenen helfen, die während des Lockdowns nicht Abschied nehmen konnten.
  • Idee von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier

Anzeige

Gedenkfeiern für die am Corona-Virus Verstorbenen begrüßt der Leiter des Katholischen Büros Nordrhein-Westfalen, Domkapitular Antonius Hamers aus Münster. Gerade den Menschen, die Tote während des Lockdowns im Frühjahr nur im engsten Familienkreis beisetzen konnten, könnten „spätere Trauerfeiern helfen, ihre Trauer zu verarbeiten", sagte Hamers dem WDR.

Der Vertreter der NRW-Bistümer auf Landesebene unterstützt eine Idee von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Dieser sagte den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland, er wolle die Idee einer offiziellen Trauerveranstaltung mit den Spitzen von Bundestag, Bundesrat, Regierung und Verfassungsgericht besprechen.

 

„Vielen die Teilnahme ermöglichen“

 

Domkapitular Hamers betonte, die wichtigste Möglichkeit, sich von einem Verstorbenen zu verabschieden und gemeinsam zu trauern, sei die Beisetzung. Daher sei es gut, dass in NRW „seit Mitte Juli wieder bis zu 150 Menschen zu einer Beerdigung kommen“ dürften.

Mit Blick auf Gedenkfeiern für Corona-Tote nannte Hamers es wichtig, „möglichst vielen Hinterbliebenen“ eine Teilnahme zu ermöglichen. Auch Steinmeier betonte, die Trauer der Angehörigen dürfe nicht vergessen werden. Deutschland habe 9.300 Tote zu beklagen.

 

„Corona ist ein einsamer Tod“

 

Das seien zwar weniger als anderswo. „Aber es sind in sechs Monaten dreimal so viele wie die jährlichen Verkehrstoten.“ Ohnehin trösteten die Zahlen jene nicht, die einen geliebten Menschen verloren hätten.

„Der Corona-Tod ist ein einsamer Tod“, so Steinmeier. Patienten in Krankenhäusern und Altenheimen seien meist ohne Beistand ihrer Angehörigen gestorben. „Auch die Hinterbliebenen hatten keine Möglichkeit, Abschied zu nehmen.“

Anzeige