Katholisches Landvolk, Landjugend und Familienberatung in Berlin vertreten

Grüne Woche: Verbände aus dem Bistum Münster locken mit VR-Brille

Anzeige

Zum zweiten Mal sind die Diözesanverbände der Katholischen Landjugendbewegung (KLJB) und der Katholischen Landvolkbewegung (KLB) im Bistum Münster auf der Grünen Woche in Berlin gemeinsam mit der Ländlichen Familienberatung (LFB) mit einem Stand vertreten. KLJB-Diözesanvorsitzender Lukas Aertker aus Münster sagt, mit welcher Idee die katholischen Verbände auf der Messe für landwirtschaftliche Herstellung, Vermarktung und Agrarindustrie vertreten sind.

Herr Aertker, warum präsentiert die katholische Landjugend sich auf einer solchen Messe?

Wir möchten den Besuchern einen Einblick in die landwirtschaftlichen Betriebe im Münsterland geben. Dafür haben wir VR-Brillen am Stand, mit denen sich jeder auf eine virtuelle Tour durch einen Schweine- oder Kuhstall eines Familienbetriebs begeben kann. Wir wollen damit eine Sichtweise ermöglichen, wie die Landwirtschaft in Wirklichkeit aussieht. Das Bild in der Öffentlichkeit ist oft verzerrt. Es entsteht durch Medienberichterstattungen über katastrophale Beispiele, über schwarze Schafe unter den Landwirten. Im Großteil der Betriebe sieht es aber anders aus. Das können die Besucher an unserem Stand erleben.

Wie reagieren die Besucher?

Es gibt viele, die wir mit unserem Angebot überraschen. Mit einem solch realistischen Einblick rechnen sie nicht. Die meisten äußern sich dann sehr positiv. Sie finden es gut, dass auch mal der Großteil der Landwirtschaft gezeigt wird, bei dem auf das Tierwohl und Nachhaltigkeit geachtet wird.

Die Grüne Woche bewegt sich immer im Spannungsfeld zwischen konventioneller, biologischer und nachhaltiger Landwirtschaft. Wie positioniert sich die KLJB?

Dazu führen wir viele Gespräche mit den Messe-Besuchern. Sowohl die Fachleute als auch die Verbraucher beschäftigen sich mit diesen Themen. Wir beziehen dabei Position für eine nachhaltige Landwirtschaft. Das tun wir mit einer gewissen Offenheit. Beim Blick auf die vielen kleinen, familiären Betriebe etwa im Münsterland ist das wichtig. Natürlich muss bei ihnen auch immer wieder nach Nachhaltigkeit gefragt werden. Es muss aber mit Augenmaß geschehen. Wirtschaftlich sind die meisten in einer schwierigen Situation. Zu schnelle und zu gravierende Veränderung können kaum gestemmt werden. Es wäre aber schlecht, wenn es immer weniger dieser Betriebe gäbe. Sie sind ein wichtiger Ort, um Veränderungen zur Nachhaltigkeit voranzutreiben.

Ist die schwierige Situation vieler landwirtschaftlicher Betriebe Thema am KLJB-Stand?

Gerade die Ländliche Familienberatung hat das Thema im Blick. Es geht um Generationenkonflikte, um Betriebsübergaben an die Kinder, um den Umgang mit der wirtschaftlichen Belastung. Auch da sind einige Besucher sehr interessiert. Es gibt bei diesen Dingen Gesprächsbedarf. Das kennen wir von den Angeboten der LFB im Bistum Münster.

Kann die KLJB diese Hintergründe in die politische Diskussion einbringen – wird sie da gehört?

Das glaube ich schon. Wir suchen immer die Diskussion mit Politikern und Interessensvertretern, um unseren Standpunkt und die Meinungen unserer Mitglieder zu vertreten. Da werden wir und damit die Anliegen der landwirtschaftlichen Betriebe im Bistum Münster durchaus gehört. Die Grüne Woche eignet sich für diese Aufgabe sehr gut.

Anzeige