Glettler wird in Olympiahalle geweiht – nicht im Dom

Innsbrucker Bischof für Diakoninnen und verheiratete Priester

Der künftige katholische Innsbrucker Bischof Hermann Glettler (52) würde sich über ein Frauendiakonat freuen, und er kann sich verheiratete Männer als Priester vorstellen. Was er vom Zölibat hält – und warum er nicht im Innsbrucker Dom geweiht wird.

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Der künftige katholische Innsbrucker Bischof Hermann Glettler (52) spricht sich für Reformen aus und will neue Formen von Gemeindeleitung ausprobieren. „Wenn die gesamtkirchliche Entwicklung in Richtung Frauendiakonat weitergeht, würde ich mich freuen“, sagte er am Freitag im Interview von „katholisch.de“. Auch die Priesterweihe von „viri probati“, also von erfahrenen verheirateten Männern, könne er sich „grundsätzlich vorstellen“. Die Ehelosigkeit der Priester sei für ihn aber eine Lebensform, zu der er stehe.

„Auf den Schultern der Pfarrer lastet seit Jahren schon zu viel – und nicht wenige können auch selbst nicht loslassen“, sagte Glettler. Die Kirche müsse entschiedener über Alternativen „delegierter Leitung in den Gemeinden“ nachdenken. Das mache Priester nicht überflüssig, sie müssten aber kein Monopol auf Gemeindeleitung haben.

Glettler wird am 2. Dezember zum Bischof geweiht – und zwar nicht im kleinen Innsbrucker Dom, sondern in der 4.000 Besucher fassenden Olympiahalle. Er begründete die Ortswahl damit, dass „die Feier auch für möglichst viele einfache Leute zugänglich wird“.

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