Liturgie der Heiligen Woche

Karwoche kompakt erklärt: Der Gründonnerstag

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An drei Tagen begehen die katholischen Christen den Höhepunkt ihres Glaubens. Und sie feiern drei Gottesdienste, wie es sie im ganzen Kirchenjahr nicht noch einmal gibt. Große Liturgien erinnern an das Leiden, das Sterben und die Auferstehung Jesu. Wir erläutern die Gottesdienste und ihre zentralen Symbole.

Getreu jüdischer Tradition versteht sich die Messe vom letzten Abendmahl am Gründonnerstag als vorabendlicher Auftakt des „Triduum Paschale“, des „österlichen Dreitags“ – in einer überraschend feierlichen Liturgie. Als wäre von Fastenzeit keine Rede mehr, werden österlich-weiße Gewänder getragen, wird sogar das Gloria gesungen. Danach verstummen Orgel und Glocken: Stille Ernsthaftigkeit zieht ein in diesen von liebevoller Abschiedlichkeit geprägten Gottesdienst. 

Die erste Lesung aus dem alttestamentlichen Buch Exodus stellt die Verbindung mit dem Pessachfest her: der Abend des „Vorübergangs“ des Herrn, an dem die Israeliten im ägyptischen Exil Lammblut an die Türpfosten streichen – als verschonendes Erkennungszeichen für Gott.

„Das ist heute!“

Die zweite Lesung aus dem neutestamentlichen Korintherbrief setzt hier an: „Ich habe empfangen, was ich euch überliefert habe.“ Und das Evangelium nach Johannes berichtet von der Fußwaschung beim Letzten Abendmahl Jesu. Das Verkündete wird schließlich getan – daher sollte die Fußwaschung auch überall praktiziert werden, als Einlösen des Gedächtnisauftrags. Darum wird in die Einsetzungsworte im Hochgebet eingefügt: „Das ist heute!“ 

Danach wird der Altarraum leer geräumt, das Allerheiligste hinaus gebracht. Es bleibt der nackte, leere Raum: Jesus im Garten Getsemani. Die Liturgie endet ohne Segen, denn am Karfreitag wird das Gedenken fortgesetzt ...

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