Biennale-Pavillon und Frauengefängnis

Kunst, Knast und Klimawandel: Papst Franziskus besucht Venedig

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Papst Franziskus hat Venedig besucht. Erste Station war der Vatikan-Pavillon der Biennale Kunstausstellung an ungewöhnlichem Ort. Auf dem Markusplatz später wies er auf die Bedrohung der Stadt hin.

Bei einer Messe auf dem weltberühmten Markusplatz in Venedig hat Papst Franziskus zum Schutz der Lagunenstadt aufgerufen. Er erinnerte an die Zerbrechlichkeit Venedigs durch Klimawandel und Massentourismus.

Seinen Besuch begann Franziskus im Frauengefängnis auf der Insel Giudecca, wo er Insassinnen traf. Der Vatikan hat in der Haftanstalt seinen diesjährigen Pavillon der Biennale-Kunstausstellung eingerichtet. Nach eigenen Angaben will er damit eine Kultur der Begegnung fördern und auf die Belange der Ausgegrenzten hinweisen.

Ausstellung im Gefängnis

In seiner Ansprache an die Frauen bezeichnete der Papst das Gefängnis als harte Realität. Zugleich könne es aber zum Ort moralischer Wiedergeburt werden, wenn Talente und Fähigkeiten der Inhaftierten gefördert würden. „Lassen Sie uns nicht vergessen, dass wir alle Fehler haben, die vergeben werden müssen, auch ich“, so der Papst. Rund 80 Insassinnen wirken an der Vatikan-Ausstellung „Mit meinen Augen“ mit. Sie führen bis November durch den Kunstrundgang im Gefängnis.

Seinen Venedig-Besuch nutzte der 87-Jährige auch, um Jugendliche zu einem erfüllten Leben anzutreiben. Runter von der Couch, rein ins Leben – das war sein Rat bei einem Treffen vor der Basilika Santa Maria della Salute. 

Jugendliche und die Sozialen Medien

Mit Blick auf die Sozialen Medien riet Franziskus den Jugendlichen, „keine Profis in zwanghaftem Tippen, sondern Schöpfer von Neuem“ zu werden. „Nimm das Leben in die Hand, misch dich ein. Mach den Fernseher aus und schlag das Evangelium auf, lass dein Handy liegen und triff Menschen“, so der Papst. Für die Kommunikation sei ein Smartphone zwar nützlich; doch ersetze es nicht persönliche Begegnung, eine Umarmung, einen Kuss.

Die Jugendlichen sollten keine Angst haben, Fehler zu machen, so Franziskus. Gott wisse, dass die Menschen auch zerbrechlich seien wie die Stadt Venedig. Darum nehme Gott die Menschen an der Hand und helfe ihnen, immer wieder aufzustehen. Zum Abschluss seines Besuchs in Venedig besichtigte Franziskus den Markusdom, in der eine Reliquie des Evangelisten Markus verehrt wird.

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