Pfarrei in Münster bietet Auftrittsmöglichkeit in Corona-Zeiten

Mehr Musiker im Gottesdienst – wie Pfarrei und Künstler profitieren

  • Gerade solo-selbstständigen Künstlern fehlt die Auftrittsmöglichkeit in Zeiten des coronabedingten Teil-Lockdowns.
  • Auch in Pfarreien fallen viele geplante Musik-Ereignisse aus.
  • Eine Pfarrei in Münster setzt eine Idee um, von der beide Seiten profitieren.

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Die Pfarrei St. Marien und St. Josef Münster gibt selbstständigen Musikern, die wegen der Corona-Pandemie kein Engagement haben, die Möglichkeit, mit kleinen Auftritten Gottesdienste zu bereichern und damit auch etwas zu ihrem Lebensunterhalt beizutragen. „Der vorsichtige Auftakt am vergangenen Wochenende war ein Erfolg“, freut sich Ulrich Messing. Für den Leitenden Pfarrer war danach klar: „Dieses Angebot machen wir mindestens bis zum Ende des Jahres.“

Die Gemeinde lädt eigentlich über das Jahr hinweg zu einer Reihe von Veranstaltungen mit Kirchenmusik ein. Wegen Corona war das nicht möglich und wird es auch in nächster Zeit nicht sein. „Wie bekommen wir in anderer Form Musik in die Kirche?“ überlegte Pfarrer Messing. „Und was dürfen wir?“

 

Geld für die Künstler ist vorhanden

 

Dabei entstand die Idee einer Win-Win-Situation: „Wir fragen selbstständige Musiker, die zur Zeit kein Engagement haben, ob sie in einer Kirche spielen wollen, und wir bereichern damit unsere Gottesdienste“, sagt der Pfarrer. Finanzielle Mittel seien vorhanden, nämlich das Geld, das für die ursprünglich geplanten Konzerte nicht ausgegeben wurde.

Sabrina Blüthmann, Kirchenmusikerin in der Gemeinde, war von der Idee sofort überzeugt. Sie nutzt ihre Kontakte zu Musikern, um sie für Auftritte in Gottesdiensten zu gewinnen. Es gab viele positive Rückmeldungen, denn die Solo-Selbstständigen sind gut vernetzt.

 

Nicht nur Kirchenmusik und klassische Instrumente

 

Interessierte solo-selbstständige Musiker können mit Sabrina Blüthmann Kontakt aufnehmen, Tel. 01523-7150628.

„Wir wollen die Vielfalt der Musiker nutzen und uns inspirieren lassen“, sagt Sabrina Blüthmann. Das gilt für die Stücke - nicht nur Kirchenmusik - und die Instrumente, bei denen sogar eine Harfe im Einsatz ist. Beim Auftakt überwog klassische Musik von Johann Sebastian Bach und Wolfgang Amadeus Mozart. Übrigens sind auch gesangliche Darbietungen möglich.

Die Kirchenmusikerin koordiniert die Auftritte und bespricht sie mit den Solisten. Vier bis fünf Darbietungen in einem Gottesdienst sind denkbar. „Wir wollen mit dieser Gestaltung von Gottesdiensten auch ein Signal geben“, sagt Ulrich Messing. Will heißen: Zur Nachahmung empfohlen.

Die Termine für die nächsten Gottesdienste, die von Solisten mitgestaltet werden, sind in folgenden Kirchen in der Pfarrei in Münster: Samstag, 21. November, um 17 Uhr in St. Norbert, 17.30 Uhr in St. Josef, 18.30 Uhr in St. Thomas Morus und 18.45 Uhr in St. Marien. Am Sonntag, 22. November, um 8.30 Uhr und 11 Uhr in St. Josef.

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