Botschaft zum Gedenktag im November veröffentlicht

Papst greift zum „Welttag der Armen“ Finanzkapitalisten an

Papst Franziskus hat Finanzjongleure angegriffen. In seiner am Samstag veröffentlichten Botschaft zum katholischen „Welttag der Armen“ kritisiert er „Gleichgültigkeit und Zynismus“ der Kapitalisten.

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Franziskus hat Finanzjongleure angegriffen. In seiner am Samstag veröffentlichten Botschaft zum katholischen „Welttag der Armen“ kritisiert er „Gleichgültigkeit und Zynismus“ jener, die „über eine Computertastatur Geldbeträge von einem Teil der Welt in einen anderen verschieben“. Damit würden sie den „Reichtum von Oligarchien“, das „Elend von Massen oder den Konkurs ganzer Nationen bestimmen“. Ebenso prangert der Papst Korruption, staatliche Willkür, Waffen- und Drogenhandel an.

Es handle sich um „harte, aber leider wahre Worte“, sagte Kurienerzbischof Rino Fisichella bei der Vorstellung des Dokuments. Immer noch mangle es vielfach an sozialer Verantwortung, sodass „Gebiete extremer Armut überproportional wachsen“.

 

Erzbischof: Corona-Forschung muss allen zugutekommen

 

Mit Blick auf die weltweite Corona-Pandemie forderte Fisichella, die Ergebnisse der medizinischen Forschung allgemein zugänglich zu machen. Impfstoffe dürfe es nicht nur für Wenige geben, wie dies teilweise mit Medikamenten gegen Aids geschehen sei. Der Erzbischof fügte hinzu, durch die Pandemie seien auch Menschen von Armut betroffen, die nie damit gerechnet hätten.

Franziskus hatte den Welttag 2016 eingeführt. Er wird am zweiten Sonntag vor dem ersten Advent begangen. Als Publikationsdatum der Botschaft wählte der Papst den Namenstag des Patrons der Armen, Antonius von Padua. In diesem Jahr fällt der „Welttag der Armen“ auf den 15. November.

 

Papst: Die Hände ausstrecken

 

Nach Worten von Franziskus zeigt sich in der Corona-Pandemie der Wert des Einsatzes für Schwache. „Wir haben das Bedürfnis nach neuer Geschwisterlichkeit vertieft, die zu wechselseitiger Hilfe und Achtung fähig ist.“ Dem Armen die Hand entgegenzustrecken sei Bedingung für wahrhaft gelebten Glauben.

In der Botschaft erinnert Franziskus an die „ausgestreckten Hände“ von Pflegerinnen, Ärzten, Apothekern, Priestern, Freiwilligen und anderen in der Pandemie. „Die Hand entgegenzustrecken lässt den, der es tut, entdecken, dass wir fähig sind, Dinge zu vollbringen, die dem Leben Sinn verleihen“, so der Papst.

 

Einsatz für Schwache „notwendiger denn je“

 

Das Engagement zugunsten Benachteiligter dürfe nicht von verfügbarer Zeit abhängen, nicht von privaten Interessen oder von „blutleeren Pastoral- und Sozialprojekten“, mahnt Franziskus. Die Belange der Schwachen im Blick zu behalten sei „schwierig, aber notwendiger denn je“.

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