Weihbischof aus Xanten bewertet Ergebnisse des Klimagipfels von Glasgow

Umweltbischof Lohmann skeptisch bei Aufnahme von Klimaflüchtlingen

  • Der katholische Umweltbischof Rolf Lohmann sieht eine bedingungslose Aufnahme von Klimaflüchtlingen skeptisch.
  • Ihm scheine es wichtiger, den Menschen in ihrer Heimat zu helfen, sagte der Weihbischof aus Xanten.
  • Vorsichtig optimistisch bewertete Lohmann die Ergebnisse der Weltklimakonferenz in Glasgow.

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Der katholische Umweltbischof Rolf Lohmann sieht eine bedingungslose Aufnahme von Klimaflüchtlingen skeptisch. Ihm scheine es wichtiger, den Menschen in ihrer Heimat zu helfen, sagte der Weihbischof aus Xanten bei „katholisch.de“. Dafür sei es notwendig, dass alle Staaten sich für die Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels einsetzten und ärmere Länder bei der Anpassung an den bereits stattfindenden Klimawandel unterstützten. Das 1,5-Grad-Ziel sieht vor, den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur im Vergleich zum vorindustriellen Niveau auf diesen Wert zu begrenzen.

„Als katholische Kirche nehmen wir uns überdies des Schicksals der Klimaflüchtlinge an“, betonte der Vorsitzende der Umweltkommission der Deutschen Bischofskonferenz. Er verwies auf eine Handreichung des Vatikans mit pastoralen Orientierungen zu Klimavertriebenen.

Für einen CO2-Mindestpreis

Lohmann sagte, er halte eine CO2-Mindestbepreisung für sinnvoll. Ein CO2-Preis macht nach Ansicht von Fachleuten erneuerbare Energien billiger und fossile teurer. Mit den Einnahmen könnte der Staat Experten zufolge Maßnahmen zum sozialen Ausgleich dieser Kosten finanzieren.

Vorsichtig optimistisch bewertete Lohmann die Ergebnisse der Weltklimakonferenz in Glasgow. Die Beschlüsse stärkten das 1,5-Grad-Ziel: „Laut der Wissenschaft macht jedes Zehntelgrad einen Unterschied, rettet Leben und verhindert Leid.“ Zugleich betrübe es ihn, dass es der Staatengemeinschaft „weiterhin so schwer“ falle, vom Klimawandel besonders betroffene Länder ausreichend zu unterstützen.

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