Nach Antisemitismus-Vorwürfen

Weltgebetstag: Palästina bleibt Fokus, Material wird überarbeitet

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Der Weltgebetstag der Frauen soll wie geplant mit Blick auf Palästina stattfinden. Allerdings werden die Materialien überarbeitet, nachdem es Antisemitismus-Vorwürfe gab.

Der Weltgebetstag der Frauen am 1. März soll wie geplant mit Blick auf Palästina stattfinden. „Wann, wenn nicht jetzt, sollten christliche Frauen aller Konfessionen sich weltweit zu Friedensgebeten versammeln?“, fragt die katholische Vorsitzende des deutschen Weltgebetstags-Komitees, Ulrike Göken-Huismann aus Goch, in einer Stellungnahme des Vorstands. Man wolle aber nach der scharfen Kritik an der Liturgie aus Palästina die Vorlage für den Gottesdienst umgestalten.

Das deutsche Weltgebetstags-Komitee nehme die Antisemitismusvorwürfe ernst, heißt es: „Es prüft, wo gegebenenfalls weitere Erklärungen, kontextuelle Hinweise oder der Verzicht auf Formulierungen nötig sind.“

„Wir unterstützen auch Partner in Israel“

Das Material sei mit teils mehreren Jahren Vorlauf entwickelt und im September veröffentlicht worden. Allein in Deutschland nehmen laut Komitee jedes Jahr 800.000 Menschen an Gottesdiensten und Veranstaltungen zum Weltgebetstag teil, in mehr als 150 Ländern weltweit mehrere Millionen.

„Das Existenzrecht Israels ist völlig unbestritten, deshalb sind Vorwürfe gegenüber dem Weltgebetstag, antisemitisch oder antiisraelisch zu sein, ebenso unberechtigt wie unhaltbar“, sagt Göken-Huismann. Die Initiative unterstütze schon lange Projekte und Partnerorganisationen im Westjordanland, in Gaza und Israel, die sich für Frauen- und Menschenrechte engagieren und für einen gerechten Frieden eintreten.

Plakat wird nicht mehr verwendet

Die Gottesdienstvorlage solle so weit wie möglich erhalten bleiben, so der Weltgebetstag. In der jetzigen Form werde sie allerdings nicht verwendet. Lieder und Fürbitten würden überprüft, bearbeitet und ergänzt. Bis Jahresende solle eine überarbeitete Fassung vorliegen.

Das Titelbild und Plakat des Weltgebetstags würden nicht mehr verwendet, der Verkauf sei gestoppt, da Vorwürfe gegen die Künstlerin Halima Aziz, Hamas-freundlich zu sein, nicht ausgeräumt werden konnten, heißt es. Die Bildauswahl sei – lange vor den Terrorakten des 7. Oktober – durch das internationale Weltgebetstags-Komitee erfolgt.

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