Höchster Repräsentant des Ökumenischen Rats der Kirchen

Weltkirchenrats-Chef Bedford-Strohm wünscht gemeinsames Abendmahl

  • Der Vorsitzende des Zentralausschusses des Weltkirchenrats, Heinrich Bedford-Strohm, drängt auf ein schnelleres Zusammenrücken der Kirchen.
  • Er sprach sich insbesondere für einen gemeinsamen Empfang des Abendmahls aus.
  • Bedford-Strohm ist der der oberste Vertreter des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK).

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Der Vorsitzende des Zentralausschusses des Weltkirchenrats, Heinrich Bedford-Strohm, drängt auf ein schnelleres Zusammenrücken der Kirchen. Er sprach sich im Kölner „Domradio“ insbesondere für einen gemeinsamen Empfang des Abendmahls aus.

Er wünsche sich, dass alle institutionellen Grenzen, die es noch zwischen den Konfessionen gebe, überwunden würden, sagte der frühere Ratspräsident der Evangelischen Kirche in Deutschland – insbesondere auch, dass „eine Gemeinsamkeit im Empfang des Abendmahls, der Eucharistie“ so bald wie möglich ermöglicht werde.

„Traditionen stehen nicht an erster Stelle“

Dabei sollten unterschiedliche Traditionen nicht zu „einer Soße“ zusammengerührt werden, sagte der oberste Vertreter des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK). Die konfessionellen Traditionen seien ein großer Reichtum, aber führten „alle auf den einen Herrn Jesus Christus hin“ und dürften sich nicht selbst an die erste Stelle setzen. Bedford-Strohm äußerte sich zum 75. Jahrestag der Gründung des Weltkirchenrats.

Im Ukraine-Konflikt setzt der Weltkirchenrat (ÖRK) weiter auf einen Dialog mit der russisch-orthodoxen Kirche. „Ich glaube, es wäre genau falsch, jetzt die russisch-orthodoxe Kirche auszuschließen“, sagte der Vorsitzende des ÖRK-Zentralausschusses, Heinrich Bedford-Strohm. Er setze darauf, dass die Kirchen eine besondere Möglichkeit hätten, die verfestigten ideologischen und oft auch theologisch begründeten Gegensätze zu überwinden.

Es komme darauf an, „dass wir der Putin-Propaganda auch etwas entgegensetzen können, dass andere Informationen auch nach Russland hereinkommen, dass wir die zivilgesellschaftlichen Möglichkeiten zu nutzen versuchen, um endlich aus dieser schrecklichen Gewalt herauszukommen“. Ein Runder Tisch von Kirchenvertretern aus Russland und der Ukraine solle Ende Oktober in Genf zusammenkommen: „Wir wissen noch nicht, ob es gelingen wird, aber es ist grundsätzlich von den Kirchen eine Offenheit erklärt worden.“ | KNA

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