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Extremisten verschiedener Couleur versuchen zunehmend, die Demokratie zu schädigen. Umso wichtiger, in diesem Jahr 75 Jahre Grundgesetz aus voller Überzeugung zu feiern, meint Johannes Bernard.
Am 23. Mai wird das Grundgesetz 75 Jahre alt. Es ist das Fundament des demokratischen Rechtsstaats, das seitdem in der Bundesrepublik Deutschland Menschenwürde und Menschenrechte garantiert. Wir dürfen stolz darauf sein, wie Frauen und Männer nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Ende der Nazi-Diktatur eine bis heute gültige Verfassung erarbeitet haben, um die uns viele Menschen anderer Staaten beneiden.
Das Grundgesetz ist eine Erfolgsgeschichte. Bis jetzt. Bleibt sie auch ewig? Demokratie und sozialer Rechtsstaat müssen täglich immer wieder neu erstritten und verteidigt werden. Denn immer wieder werden Versuche unternommen, Demokratie zu unterlaufen und ein friedliches und soziales Miteinander zu stören.
Berichte des Verfassungsschutzes
Der politische Extremismus hat nie aufgehört zu existieren – egal von welchen Seiten er kommt. Die jährlichen Berichte des Verfassungsschutzes dokumentieren anschaulich, wie Menschen extremen Vorstellungen hinterherlaufen und vieles unternehmen, um die Demokratie zu beschädigen und dabei vor Gewalt und Terror nicht zurückschrecken.
Immer wieder das Grundgesetz zu verteidigen, zu schützen und zu leben, ist eine lohnende Aufgabe für alle und eine Verpflichtung für diejenigen, die von einem christlichen Menschenbild überzeugt sind. Christen, das muss nicht besonders erwähnt werden, stehen zum Grundgesetz und zur Religionsfreiheit. Denn diese ist im Grundgesetz besonders beschützt und gilt ebenso für Muslime, Juden, Buddhisten und Anhänger anderer Religionen und Weltanschauungen.
Kirchen haben Privilegien
Die Kirchen genießen nach dem Grundgesetz besondere Rechte. Einige kritisieren das. Der sexuelle Missbrauch im Raum der Kirchen wird dabei benutzt, Privilegien der Kirchen, die der Staat den Kirchen nach der Verfassung zu garantieren hat, abzuschaffen. Ist das sinnvoll?
Ich meine nicht. Das Verhältnis von Staat und Kirche ist in Deutschland ausgewogen. Es wird sich ändern, wenn die Kirchenmitglieder zur Minderheit in der Gesellschaft werden. Dann könnte sich das Verhältnis Religion und Staat ändern – mit Auswirkungen auf das Grundgesetz.
