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72-Stunden-Aktion im oldenburgischen Neuenkirchen: Eine neue Gerätehütte für einen Kindergarten steht auf dem Programm. Dafür haben sich die Jugendlichen in zwei Teams aufgeteilt.
„Stimmt nicht!“, sagt Heike Bornhorst und meint typische Sprüche über die „Jugend von heute“. Sätze wie: „Die tun nix.“ Oder „Die wollen nicht.“ Die 72-Stunden-Aktion in ihrem Kindergarten hat der Leiterin bewiesen, was sie auf eine kurze Formel bringt: „Die können und die wollen, und die haben Bock!“
Der Beweis soll künftig im Garten des katholischen Sonnenland-Kindergartens im oldenburgischen Neuenkirchen (Kreis Vechta) stehen: eine 20 Quadratmeter große nagelneue Gerätehütte. Das Objekt, das sich die dortige KLJB-Gruppe als ihren Beitrag für die diesjährige 72-Stunden-Aktion vorgenommen hat.
Seit halb acht
Und der Beweis ist am Freitag der 72-Stunden-Aktion auch in der Halle der Zimmerei Guido Oevermann in Neuenkirchen zu sehen. Wo junge Leute aus der Landjugend seit halb acht in der Frühe für das Projekt sägen, tackern und konstruieren.
Johann Steinkamp (20) aus dem Vorstand der Landjugend erklärt, warum ausgerechnet eine neue Gerätehütte zum 72-Stunden-Projekt wurde. „Der Kindergarten hat uns im vergangenen Jahr sozusagen eine Bewerbung geschickt“ meint der angehende Landwirt lächelnd.
Beim Kirmes-Bier beworben
„Unsere bisherige Gerätehütte ist uralt“, bestätigt die Kita-Leiterin. Beim Umzug in das 2011 neu errichtete Kindergartengebäude habe man sie vorsichtig „als Ganzes“ mit einem Gabelstapler auf einen Anhänger gehoben und dann an ihren neuen Standort versetzen müssen – „damit sie nur ja nicht auseinanderbricht“. Sie sei einfach überfällig. Dabei würde sie als Lagerraum – etwa für den Gärtner – dringend benötigt. Die Idee, das Ganze zu einem Projekt bei der 72-Stunden-Aktion zu machen, sei ihr und Vertretern der Landjugend dann „bei einem Bierchen“ auf der Neuenkirchener Kirmes gekommen.
Bei Zimmerleuten in Neuenkirchen können die Landjugendlichen die Vorarbeiten für die neue Hütte erbringen. Die Wände werden dort so weit vorbereitet, dass sie am Ende nur noch zum Kindergarten transportiert und zusammenmontiert werden müssen. „Wenn wir nicht so schnell vorankommen, kann es aber auch sein, dass wir sie hier montieren und als Ganzes zum Kindergarten bringen“, sagt Johann Steinkamp.
Junge KLJB-Gruppe
Etwa 35 Mitglieder der erst vor fünf Jahren neu gegründeten KLJB-Gruppe im Süden des Landkreises Vechta sind bei der 72-Stunden-Aktion 2024 dabei. Sie haben sich in zwei Gruppen aufgeteilt. „Team Boden“ bereitet auf dem Kindergartengelände alles vor und hat als Erstes die alte Hütte abgerissen und entsorgt. „Team Holz“ kümmert sich unter Anleitung von Zimmerleuten um die vorwiegend aus Lärchenholz gefertigte neue Hütte.
Die Landjugend Neuenkirchen ist eine von 48 Aktionsgruppen, die sich im Offizialatsbezirk Oldenburg an der bundesweiten 72-Stunden-Aktion beteiligen. Nach Angaben des BDKJ in Vechta sind diesmal mehr als 1.600 Aktive dabei.
„So eine Aktion ist fürs Dorf wichtig, weil sie Zusammenhalt fördert“, ist Heike Bornhorst überzeugt. „Ich finde, dass das eine ganz große Sache ist, was die Landjungendgruppe da auf die Beine stellt.“ Es sei auch gut als Reklame für die Landjugend, sagt Johann Steinkamp.
