Mehrere Gedenkfeiern 20 Jahre nach der Seligsprechung

Schwester Maria Euthymia: Darum hat die Selige noch immer viele Anhänger

  • 20. Jahrestag der Seligsprechung der Clemensschwester Maria Euthymia wird im Bistum Münster begangen.
  • Auch heute noch erreichen die Clemensschwestern viele Fürbitten und Spenden im Sinne der Seligen.
  • In Münster, Dinslaken und Halverde gibt es im September und Oktober mehrere Gedenkfeiern.

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Sie war 1914 geboren, starb bereits im Alter von 41 Jahren und wurde vor zwei Jahrzehnten in Rom selig gesprochen: Dass die Clemensschwester Maria Euthymia dennoch beileibe keine Frau der Vergangenheit, sondern im Gegenteil vielen Menschen auch heute eine nahestehende Bezugsperson ist, wird anlässlich der 20. Wiederkehr des Seligsprechungstages von 2001 an vielen Orten im Bistum Münster deutlich.

Einer dieser Orte ist das kleine Büro von Clemensschwester Elisabethis Lenfers im Euthymia-Zentrum im Mutterhaus in Münster. "Obwohl wir Corona-bedingt das Zentrum leider schon längere Zeit nicht mehr für Gruppen oder Einzelbesucher öffnen können, gibt es viele Anfragen und Aufgaben, die sich mit Euthymia und ihrer bis heute lebendigen Ausstrahlung und Verehrung befassen", so sagt sie.

Natürlich gehören momentan vor allem die Vorbereitungen für die Gedenkfeiern zum Jubiläum dazu: "Am 10. Oktober werden wir im St.-Paulus-Dom um 10 Uhr einen Gottesdienst mit Bischof Felix feiern in Erinnerung an die Seligsprechung vor 20 Jahren in Rom". Doch auch rund um den Gedenktag der Seligen, den 9. September, finden sowohl auf dem Zentralfriedhof in Münster an ihrer Grabkapelle als auch in ihrem Geburtsort Halverde sowie in Dinslaken, wo sie als Krankenschwester und "Engel der Liebe" wirkte, Gottesdienste und Prozessionen statt.

 

Fürbitten kommen über das Internet an

 

Die Nichte, Frau Üffing,  und Schwester Margret Trepmann überbrachten bei der Feier der Seligsprechung in Rom 2001 eine Euthymia-Kerze zum Papst. | Foto: Clemensschwestern
Die Nichte, Frau Üffing, und Schwester Margret Trepmann brachten bei der Feier der Seligsprechung in Rom 2001 eine Euthymia-Kerze zum Papst. | Foto: Clemensschwestern

Eine, die die bescheidene Ordensfrau noch persönlich kennengelernt hat, ist ihre Mitschwester Raphaelis. Sie hatte in den Vorbereitungen der Seligsprechung viel von ihren Erinnerungen berichtet und ist fasziniert von Euthymia. "Ihre liebevolle Gelassenheit und ihr Gottvertrauen auch angesichts von Leid und Tod in der Pflege von verwundeten und sterbenden Kriegsgefangenen und später in der Last der Wäscherei-Arbeit sind es wohl, die die Menschen auch heute berühren", ist die 88-Jährige überzeugt.

Ein reger Strom von Fürbitten an die Selige um Kraft und Fürsprache bei Gott kommt auch über das Internet bei den Clemensschwestern an, ebenso wie viele Danksagungen für erlebte Unterstützung. "Auch, wenn meine Krankheit nicht geheilt ist, so kann ich durch das betende Zwiegespräch mit ihr doch besser damit umgehen", so der Tenor vieler Berichte.

 

Spenden im Sinne Schwester Euthymias

 

Die Aktualität Euthymias zeige sich nicht zuletzt auch durch die weiterhin große Zahl der Kerzen in ihrer Grabkapelle. "Hier haben wir seit einigen Jahren eine Bildstele mit ihren Lebensdaten angebracht", berichtet Sr. Elisabethis und erinnert daran, dass das Bild der Seligen auch in allen ehemals in der Trägerschaft der Clemensschwestern stehenden Krankenhäuser zu finden ist. Die vielen Spenden, die vor allem in der Grabkapelle gegeben werden, kommen etwa Straßenkindern in Ruanda oder aktuell den Opfern der Flutkatastrophe zugute.

"Übrigens gibt es auch nach wie vor bei Todesfällen die Bitte, im Sinne der Verstorbenen für Projekte im Namen von Sr. Euthymia zu spenden", weiß auch Klara Schulze Hannöver. Sie arbeitet gemeinsam mit Sr. Elisabethis an einem Medium, das immerhin gut 2.500 Menschen erreicht: "Wir gestalten zum 7. Mal einen Euthymia-Jahresbrief, der überlieferte Worte der Seligen unter verschiedenen Aspekten beleuchtet, und die ungebrochene Aktualität ihres Lebenszeugnisses zum Beispiel in Interviews - in diesem Jahr etwa mit Bischof Felix Genn - betrachtet".

 

Verehrung auch in der Ukraine

 

Ein Bild aus dem Jahr 2005: Zahlreiche Blumen und Kerzen werden an der Gedenkstätte Schwester Euthymias auf dem Zentralfriedhof in Münster abgelegt. | Archivfoto: Michael Bönte
Ein Bild aus dem Jahr 2005: Zahlreiche Blumen und Kerzen werden an der Gedenkstätte Schwester Euthymias auf dem Zentralfriedhof in Münster abgelegt. | Archivfoto: Michael Bönte

Nicht allein im Bistum Münster schlägt Sr. Euthymia übrigens Verehrung entgegen: "Sie ist zum Beispiel auch in der Ukraine bekannt - in einem Waschsalon in einer kleinen Stadt hängt ihr Bild", so weiß Sr. Raphaelis. "Euthymia kommt", so heißt es im Kongo, wenn ein dorthin gespendeter Krankenwagen zu sehen ist, der ihren Namen trägt. Aktuelles Beispiel der lebendigen Verehrung ist übrigens die Einweihung eines "Maria-Euthymia-Altenheimes" in Senden. In einer Predigt dort hatte Sr. Elisabethis den Bewohnern und Mitarbeitenden vorgeschlagen, von Euthymia den Impuls zu erbitten, an einer Atmosphäre mitzuarbeiten, dass das Leben miteinander gelingen möge. Wenn das gerade in diesen Zeiten keine Aktualität besitzt!

Gedenkfeiern im Bistum Münster
Münster:
Samstag, 11. September: 15 Uhr Gedenkfeier auf dem Zentralfriedhof vor der Grabkapelle von Schwester Euthymia mit Gerhard Theben, Spiritual der Clemensschwestern
Sonntag, 10. Oktober: 10 Uhr Pontifikalamt im Dom mit Bischof Felix Genn. Live im Internet bei "Kirche-und-Leben.de".
Hopsten-Halverde:
Sonntag, 12. September: 10 Uhr Hochamt mit Pfarrer Peter van Briel, 14.30 Uhr Prozession
Sonntag, 24. Oktober: 10 Uhr Hochamt mit Weihbischof Rolf Lohmann, 14.30 Uhr Prozession
Dinslaken:
Sonntag, 12. September: 12 Uhr Hochamt in St. Vincentius
Bistum Münster:
Sonntag, 10. Oktober: Gedenken in allen Gottesdiensten

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