72-Stunden-Aktion in Marl-Polsum

Das Werk ist getan: Messdiener bauten eine „Brücke zur Natur”

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Sie war nur schwer zu erreichen, die Streuobstwiese auf einem ehemaligen Zechengelände in Marl-Poslsum. Die örtliche Messdienergruppe macht es zu ihrem Projekt. Und baut eine Brücke.

Zweimal sind Kinder weggerutscht und an der abschüssigen Stelle in das schmale Rinnsal gefallen. Passiert ist nichts, nur umziehen war danach angesagt. Aber wenn es noch eines Beweises bedurfte, dass dringend eine Brücke hermuss zwischen dem Acker und der Streuobstwiese auf dem ehemaligen Zechengelände in Marl-Polsum - er wäre erbracht.

Und genau das haben die Messdiener um Linus Wegener zu ihrem Projekt gemacht. „Die Idee kam in Absprache mit dem Heimatverein, mit dem wir eng zusammenarbeiten”, erzählt Wegener. Und so sammelten sie bei verschiedenen Projekten im Vorfeld Geld für das Holz für die Brücke, und nahmen sich einmal mehr eine ambitionierte Aufgabe für die 72-Stunden-Aktion des BDKJ vor. „Unter anderem haben wir bei einer Aktion schon ein Beachvolleyball-Feld gebaut”, erzählt Wegener. 

Erstmal wurde Müll gesammelt

Bevor es aber richtig losging, wurde erstmal Müll gesammelt rund um die Streuobstwiese. „Schließlich soll die sauber sein, wenn man die betritt”, sagt der Mitorganisator. Und es kam tatsächlich säckeweise Unrat zusammen - man kann immer wieder nur den Kopf schütteln darüber, was die Leute so in die Landschaft werfen. 

Am Freitag wurde dann das Holz vorbereitet und Erde ausgehoben. Arbeit gab es genug für alle - von den Jüngsten bis zu den Mitgliedern der Leiterrunde. Am Samstag wurde dann das Bauwerk damit installiert. Leicht abschüssig, führt es über den besagten Mini-Bach auf die Wiese, wo die Messdiener zusätzlich auch noch eine Bank aufstellen wollten. 

Fläche gehört engagiertem Privatmann

Aufwändige Genehmigungsprozesse bei Behörden musste die engagierte Gruppe für ihren Brücken-Plan nicht durchlaufen, schließlich ist das Gelände in Privatbesitz. Und es gehört nicht irgendjemandem, sondern einem engagierten Unternehmer, der damit und mit ähnlichen weiteren Projekten seinen lebenslangen ökologischen Fußabdruck kompensieren will.

Begeistert von so viel Engagement der Messdiener war bei seinem Besuch vor Ort auch Weihbischof Rolf Lohmann, der von einer „Brücke zur Natur im wahrsten Wortsinn” sprach und viele Detailfragen an die Messdiener-Mannschaft hatte. Schließlich ist das Polsumer Brücken-Projekt genau sein Thema: Er ist in der Deutschen Bischofskonferenz für Umwelt- und Klimafragen zuständig

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